022015

Foto: Christine und Hagen Graf: Tropical Island (CC BY 2.0), Bildausschnitt, Farbsättigung

Konzept

Valentin Dessoy

An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen

Die Kirche1 verliert bei uns seit Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung. Ihre Botschaft scheint für das Leben des einzelnen, aber auch für Prozesse in der Gesellschaft insgesamt kaum noch relevant zu sein. Ist dem wirklich so? Was bedeutet das für die Botschaft, für die Institution, für die Organisation? Haben die Veränderungen, die gegenwärtig zu beobachten sind, eine Relevanz für die Kirche selbst? Lernt die Kirche daraus?

1. Was versteht man unter Relevanz?

Der Begriff „Relevanz“ kommt von lat. re-levare „etwas wieder in die Höhe heben“, etwas, was bereits oben war oder oben hingehört, (immer) wieder hoch heben. Relevant ist eine Person, eine Sache, die in einem bestimmten Kontext wesentlich, bedeutsam, sinnvoll, wirksam oder wichtig ist. Relevanz ist ein Relationsbegriff, ein komparatives Kriterium: Relevant ist etwas mehr oder weniger, in Bezug auf etwas, also in einem bestimmten Zusammenhang.

Je höher der Aufwand, um eine Information zu erlangen bzw. zu verarbeiten, und je geringer der (erwartete) Nutzen, desto geringer ist die Relevanz.

Von „Systemrelevanz“ spricht man (z.B. in der Makroökonomie), wenn ein Subsystem (z.B. die Deutsche Bank) so umfassend vernetzt ist, dass bei einem Totalausfall, das gesamte System (hier das Bankensystem) zusammenbrechen kann.

2. Wie Relevanz entsteht – Blick in die Sozialwissenschaften

Die Frage, wie Relevanz entsteht, hat psychologische und soziologisch-kommunikationstheoretische Facetten, die hier nur kurz gestreift werden können.

Relevanztheorie

Explizit mit Relevanz beschäftigt sich die sog. Relevanztheorie von Dan Sperber und Deirdre Wilson.2 Sie definieren Relevanz i.S. kognitiver Effizienz als Relation zwischen kognitivem Verarbeitungsaufwand (“processing effort”) und dem hieraus resultierenden Effekt (“positive cognitive effect”). Je höher der (kognitive und energetische) Aufwand, um eine Information zu erlangen bzw. zu verarbeiten, und je geringer der (erwartete) Nutzen (im jeweiligen Kontext, der jeweiligen Situation), also Informationsgewinn/ Reduktion von Unsicherheit, Bedürfnisbefriedigung etc., desto geringer ist die Relevanz für eine Person.

Ein Beispiel aus der kirchlichen Praxis: Der Pfarrbrief ist noch immer das zentrale Kommunikationsmedium in den Pfarreien. Hier finden sich alle wichtigen Informationen zum kirchlichen Leben (Veranstaltungen, Zeiten, Orte…). Der Pfarrbrief liegt in den Kirchen aus und wird auch nicht selten von ehrenamtlichen Helfer/innen in die Haushalte gebracht. Die Flut der kostenlosen Einwurfsendungen ist jedoch enorm. Daher verschwindet auch der Pfarrbrief in aller Regel sofort im Papierkorb. Nur die regelmäßigen Kirchgänger (60+) nutzen ihn. Für sie ist er leicht zu beziehen (er wird frei Haus geliefert, wenn sie ihn nicht schon in der Kirche mitgenommen haben) und liefert wichtige Informationen für ihr alltägliches religiöses Leben: Die Relevanz für sie ist hoch. Umgekehrt: Junge Milieus beziehen ihre Informationen weder aus Postwurfsendungen noch überhaupt aus gedrucktem Papier. Sie sind medial anders unterwegs. Informationen, die sie für das Alltagsmanagement brauchen, werden im Internet abgerufen, bevorzugt jedoch über die sozialen Medien geliefert. Einen Pfarrbrief zu lesen, bedeutet für sie, inhaltlich, ästhetisch und kommunikativ einen erheblichen Aufwand zu betreiben. Der Gewinn für die Lebensgestaltung ist demgegenüber gering. Welcher Gottesdient findet schon um 23.00 Uhr oder später statt? Die Relevanz für sie ist gleich Null. Versuche, die Ästhetik des Pfarrbriefs zu modernisieren haben den Effekt, dass der Aufwand für die Herstellung größer und die Relevanz für die Stammkundschaft geringer wird! Lesen werden ihn jüngere Milieus (50-) dadurch sicher nicht.

Nach Sperber und Wilson (260) sind kognitive Prozesse (also menschliches Denken) allgemein auf die Maximierung von Relevanz ausgerichtet („erstes“ oder „kognitives Relevanzprinzip“): Informationen (Signale, Reize, Äußerungen) werden nach ihrer wahrgenommenen Relevanz (der wahrgenommenen Relation von Aufwand und Ertrag) gefiltert und gewichtet. Irrelevantes wird aussortiert. Daneben postulieren die Autoren ein „zweites“ oder „kommunikatives Relevanzprinzip“. Es es besagt, dass Äußerungen in einem Kommunikationszusammenhang stets darauf ausgerichtet sind, ein Maximum an Aufmerksamkeit zu erzeugen und Relevanz herzustellen. Hier kommt die Systemtheorie ins Spiel.

Systemtheorie

Systemisch gesehen ist eine Information dann relevant, wenn sich der Kommunikationspartner selektiv darauf bezieht, wenn die Information vom Kommunikationspartner in der Fülle der Umweltsignale wahrgenommen, mit Sinn versehen und zur Grundlage seiner Anschlusskommunikation gemacht wird.

Systeme entstehen nach Luhmann (1993) durch Kommunikation. Er versteht unter Kommunikation nicht einfach die lineare Übertragung von Information, sondern ein Ereignis, bei dem sich die Beteiligten wechselseitig beobachten, aktiv selektierend bestimmte Aspekte des Geschehens herausgreifen und ihrem Verhalten in der Situation Sinn zuschreiben. „Geht man vom Sinnbegriff aus, ist als erstes klar, dass Kommunikation immer ein selektives Geschehen ist. Sinn lässt keine andere Wahl als zu wählen. Kommunikation greift aus dem je aktuellen Verweisungshorizont, den sie selbst erst konstituiert, etwas heraus und lässt anderes beiseite. Kommunikation ist Prozessieren von Selektion“ (Luhmann 1993, 194).

Systemisch gesehen ist ein Signal, eine Information also dann relevant, wenn sich der Kommunikationspartner selektiv darauf bezieht, wenn die Information vom Kommunikationspartner in der Fülle der Umweltsignale und -informationen wahrgenommen, mit Sinn versehen und zur Grundlage seiner Anschlusskommunikation gemacht wird.

Um die Erfolgswahrscheinlichkeit und damit die Relevanz einer Äußerung zu erhöhen, haben sich im Laufe der gesellschaftlichen Entwicklung übergreifende Mechanismen herausgebildet, die Kommunikationspartner benutzen, um neben den Kommunikationsinhalten zugleich die Motive zur Übernahme der Kommunikationsofferte mit zu transportieren. Luhmann nennt diese Mechanismen im Rückgriff auf Talcott Parsons „symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien“ (Luhmann 1997, 320). Jedes gesellschaftliche Funktionssystem verfügt nach Luhmann über ein eigenes Kommunikationsmedium, das wie eine Währung fungiert. Beispiele hierfür sind:

Funktionssystem Kommunikationsmedium
Wirtschaft Geld
Politik Macht
Religion Glaube
Kunst Schönheit
Justiz Recht
Wissenschaft Wahrheit
Familie/Intimbeziehung Liebe
Massenmedien Information

Die symbolisch generalisierten Kommunikationsmedien sind digital kodiert (z.B. Geld/kein Geld, Recht/Unrecht). Das schränkt die Möglichkeiten zur Anschlusskommunikation ein und erhöht somit die Wahrscheinlichkeit der Annahme, die Relevanz des Kommunikationsangebotes.

3. Relevanz von Kirche im Spiegel der Geschichte – Beobachtungen 1. Ordnung 

In allen uns bekannten Kulturen ist Religion ein bedeutsames gesellschaftliches Funktionssystem. Im Abendland wurde Religion über viele Jahrhunderte hinweg fast ausschließlich durch die christlichen Kirchen geprägt. Im frühen Mittelalter noch vielfach instrumentalisiert, um Herrschaftsansprüche durchzusetzen oder zu legitimieren (z.B. durch Konstantin oder Karl den Großen), entwickelte sich im Hochmittelalter die römische Kirche im Westen des Abendlandes als „geistliche Macht“ (mit dem Papst an der Spitze) zu der gesellschaftlichen Institution neben und im Gegenüber zur „weltlichen Macht“ (mit dem Kaiser an der Spitze).3 Ihr Regelsystem war grundlegend für die soziale und gesellschaftliche Ordnung dieser Zeit.

Die Kirche besaß (und beanspruchte) über Jahrhunderte die ausschließliche Definitionsmacht in geistlichen, weltanschaulichen und moralischen Fragen.

Auf dem Höhepunkt: Kirche als Kosmos

Die Kirche besaß (und beanspruchte) über Jahrhunderte die ausschließliche Definitionsmacht in geistlichen, weltanschaulichen und moralischen Fragen. Abweichler wurden gnadenlos verfolgt, i.d.R. durchgesetzt durch die weltliche Macht.4.

Im Mittelalter hatten Kirchenzugehörigkeit und zugehöriges (Wohl-)Verhalten augenscheinlich Plausibilität und unmittelbar Relevanz: Wer gegen bestimmte zentrale Regeln verstieß, wurde exkludiert (exkommuniziert) und war fortan vogelfrei. Er konnte sich seines Lebens nicht mehr sicher sein und die Wahrscheinlichkeit, dass er diesen Zustand über längere Zeit überlebte, war gering. – Kommunikationsmedium: Macht pur.5

Neben der grundlegenden Funktion, Religion zu organisieren (und die weltliche Macht zu legitimieren), war(en) die Kirche(n) von alters her Träger einer Vielzahl weiterer gesellschaftlicher Funktionen. Hierzu zählen u.a. Kunst (Literatur, Musik, Architektur), Bildung und Wissenschaft, die Versorgung der Kranken (Medizin), die Sorge um die Armen (Almosenwesen), die Administration (z.B. Meldewesen)… Und die Kirche(n) ware(n) über viele Jahrhunderte die Treiber von Innovation und kultureller Identitätsbildung. So war etwa die Bibelübersetzung Martin Luthers – getragen von der Möglichkeit über die von Johannes Gutenberg erfundene neue Drucktechnik in großer Auflage Bibelausgaben zu erschwinglichen Preisen bereitzustellen – ein Meilenstein auf dem Weg zur deutschen Einheitssprache.

Neben der grundlegenden Funktion, Religion zu organisieren (und die weltliche Macht zu legitimieren), war(en) die Kirche(n) von alters her Träger einer Vielzahl weiterer gesellschaftlicher Funktionen.

Das christliche Denken hat auf diese Weise die abendländische Kultur im Innersten geprägt. Die Kirche(n) war(en) im Lebensalltag der Menschen omnipräsent. Ihr Handeln war innerhalb des von ihr definierten Regelwerkes plausibel, im Alltag positiv erfahrbar und damit für die konkrete Lebensgestaltung hoch relevant.6

Weit über tausend Jahre war die kirchliche Lehre somit der Bezugs­rahmen, innerhalb dessen Wirklichkeit wahrgenommen und verstan­den wurde. Die Kirche(n) de­finierte(n) im Wesentlichen die Kriterien für die Unter­scheidung von Wahrheit und Irrtum, von gut und böse. Sie entschied als Institution darüber, was gesellschaftlich erlaubt war, was Bedeutung hatte und was nicht. Ihr Führungs­anspruch wurde legitimiert durch Rekurs auf den göttlichen Auf­trag, gestützt auf die weltliche Macht, die ihrerseits kirchlich legitimiert wurde („von Gottes Gnaden“) – ein kaum angreifbares Konstrukt. Kein Kirchenlied bringt dieses Gefühl, Teil eines machtvollen und glorreichen Ganzen zu sein, besser zum Ausdruck, wie das Lied „Ein Haus voll Glorie schauet

1. Ein Haus voll Glorie schauet
Weit über alle Land’,
Aus ew’gem Stein erbauet
Von Gottes Meister Hand.

Gott! wir loben dich;
Gott! wir preisen dich;
O laß im Hause dein
Uns all’ geborgen sein!

2. Auf Zion hoch gegründet
steht Gottes heilge Stadt,
dass sie der Welt verkündet,
was Gott gesprochen hat.

Weit über tausend Jahre war die kirchliche Lehre der Bezugs­rahmen, innerhalb dessen Wirklichkeit wahrgenommen und verstan­den wurde.

Herr, wir rühmen dich,
wir bekennen dich;
denn du hast uns bestellt,
zu Zeugen in der Welt.

3. Die Kirche ist erbauet
auf Jesus Christ allein.
Wenn sie auf ihn nur schauet,
wird sie im Frieden sein.

Herr, dich preisen wir,
auf dich bauen wir;
lass fest auf diesem Grund
uns stehn zu aller Stund.

Am Wendepunkt: Kirchen als Teil einer säkularen Welt

Die Aufklärung brachte dieses Konstrukt zu Fall. Eingeleitet wurde dieser Prozess durch die Reformation: Das Monopol einer Kirche auf den absoluten Bezugspunkt war perdu. Nach heftigen Wirren verloren die Kirchen zunächst die ausschließliche Definitionsmacht für Wahrheit und Moral, dann ihre Besitztümer (Land bzw. Vermögen) und schließlich ihre weltlich-politische Macht, die heute für die römisch-katholische Kirche auf den Vatikan-Staat reduziert ist.

„Beginnend mit der Reformation vollzog sich ein Paradigmen­wechsel, der im An­schluss an Kant in übertragenem Sinne als „kopernikanische Wende“ bezeichnet wird. Die Kirche verlor ihre Funktion als bedeutungsrele­vanter (konstituierender) Kontext an die Na­turwissenschaften.7 Wahrheit ist fortan gebunden an rationale Argumentation und empirische Verifikation (bzw. Falsifikation). Bedeutung hat nicht das, was mit dem Anspruch göttlicher Auto­rität daher kommt, sondern was wissenschaftlich fundiert und intersubjektiv nachprüfbar ist.“ (Dessoy 2008, 19f.).

Zunächst verloren die Kirchen die ausschließliche Definitionsmacht für Wahrheit und Moral, dann ihre Besitztümer (Land bzw. Vermögen) und schließlich ihre weltlich-politische Macht… Im Zuge dieser Entwicklung verloren die Kirchen schrittweise ihre Bedeutung als (aussschließliche) Träger gesellschaftlicher Funktionen

Im Zuge dieser kulturgeschichtlichen und politischen Umwälzungen verloren die Kirchen schrittweise auch ihre Bedeutung als Träger gesellschaftlicher Funktionen. Für Christoph Meyns, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Braunschweig, ist dieser Funktionsverlust die Hauptursache für die Krise der Institution Kirche:

Betrachtet man die Ebene gesellschaftlicher Kommunikationsprozesse, zeigt sich, dass die Institution Kirche nicht deshalb instabiler wird, weil etwas mit der Qualität oder Vielfalt ihrer Angebote nicht stimmt, sondern weil sie im Verlauf der letzten Jahrhunderte immer mehr Funktionen einbüßte. Im Zuge der Aufklärung verlor der Gottesdienst seine Rolle als ‚Kommunikations- und Geselligkeitszentrum der Gemeinden‘ (Hölscher 2005, 97) an andere Bildungs- und Freizeitangebote. Während des Kulturkampfes gingen die Bearbeitung von Personenstandsfällen, Eheschließungen und Schulaufsicht auf den Staat über. Mit der Trennung von Kirche und Staat 1919 endete die politische Aufgabe der Legitimation von Herrschaft. In Zeiten von Frieden und Wohlstand wird die Bedeutung religiöser Kommunikation, zur Bewältigung von Kontingenz beizutragen, unwichtig.“ (Meyns, 630)

Inzwischen haben sich die Funktionssysteme Politik, Wirtschaft, Bildung und Wissenschaft, Justiz, Kunst und Kultur, aber auch Familie, Religion und Moral verselbstständig, emanzipiert und dem kirchlichen Zugriff entzogen. Die anhaltenden Versuche alter Männer, die letzten Bastionen etwa im Bereich Familie/ Moral zu sichern, können nicht darüber hinwegtäuschen: Die Kirchen haben den Zugriff auf die symbolisch generalisierten Kommunikationsmedien i.S. Luhmanns, also Information, Wahrheit, Macht, Geld, Recht, Schönheit, Glaube und Moral, gänzlich, zumindest aber das Monopol darauf verloren. Sie können ihre Botschaft auf diesem Weg nicht mehr plausibilisieren. Jetzt kommt es allein auf die Inhalte an!

Auf der Zielgeraden: generalisierte Funktionskrise

Die Kirchen hinken dieser Entwicklung strukturell und emotional hinterher, in der Hoffnung die alten Verhältnisse wieder herzustellen. Das hat fatale Folgen: Im Kernbereich der Glaubensvermittlung verlieren die Kirchen in der postmodernen Gesellschaft mehr und mehr den Anschluss. Schlimmer, die Anschlussfähigkeit an die Lebens- und Erfahrungswelten der Menschen geht verloren. Insbesondere der Zugang zu den jüngeren Milieus und den Menschen mittleren Alters ist kaum noch möglich, wird aber auch wenig gesucht. Die Menschen treten zwar derzeit noch nicht massenhaft aus den Kirchen aus und sie nutzen auch die rituellen Angebote zu den Lebenswenden. Im Alltag bleiben sie jedoch dem kirchlichen Leben fern. Kirche und mit ihr die christliche Botschaft spielen im Lebensalltag keine Rolle mehr – zumindest für 90 bis 95 Prozent der Kirchenmitglieder. (vgl. KMU 5, Dessoy 2014).

Kirche und mit ihr die christliche Botschaft spielen im Lebensalltag keine Rolle mehr – zumindest für 90 bis 95 Prozent der Kirchenmitglieder.

Wie brüchig die Bindung an die Kirchen geworden ist, zeigen die jüngsten Austrittszahlen infolge kirchlicher Skandale.8 Der Verlust von Glaubwürdigkeit löst – selbst bei vergleichsweise geringen Anlässen – eine Lawine der Distanzierung aus, die innerhalb kürzester Zeit zu substantiellen Verlusten führen könnte. Umgekehrt zeigen die Erfahrungen im Zusammenhang mit der akzuellen Flüchtlingswelle, wie der konkrete Einsatz für Menschen in Not das Ansehen von Kirche hebt und sie wieder attraktiv macht.

These 1

Die Kirche hat ihre gesellschaftliche Relevanz als Institution bzw. Organisation weitgehend verloren, weil ihr i.S. Luhmanns mit fortschreitender Säkularisation die Kommunikationsmedien Information, Wahrheit, Macht, Geld, Recht, Schönheit, Glaube und Moral (bzw. ihr Monopol darauf) abhanden gekommen sind. Dieser Prozess wird weiter voranschreiten und zeitnah in eine generalisierte Funktionskrise führen. Versuche, die bisherige Funktionalität den alten Bildern und der überkommenen Organisationslogik folgend verwaltend-defensiv durch Konzentration, Verdichtung und Zentralisierung aufrecht zu erhalten, werden – wie in der Vergangenheit – den Prozess des Verfalls weiter dynamisieren.

4. Perspektivenwechsel – Beobachtungen 2. Ordnung

Die beschriebene Entwicklung wird in der Regel als Niedergang beschrieben und (kirchenintern) als Abbruch erlebt. Vordergründig, aus der Perspektive dessen, der mitten drin steht, also in der „Kybernetik/ Beobachtung 1. Ordnung“ (Heinz von Foerster) ist diese Wahrnehmung kaum zu widerlegen.

Eine Konsequenz der inneren Logik

Mit etwas größerem Abstand, aus der Außenperspektive, der „Kybernetik/ Beobachtung 2. Ordnung“ (Heinz von Foerster), also einer Meta-Perspektive, sieht die Sache ganz anders aus. Die fortschreitende Säkularisierung, die Loslösung aus allen Bindungen an die Kirche, die mit der Aufklärung begann, ist ein Kind der Kirche, eine logische Konsequenz des Welt- und Menschenbildes, das hinter dem christlichen Glauben steckt9.

Die seit der Aufklärung zu beobachtende Emanzipation von Kirche als Institution entspricht ganz der immanenten Logik der befreienden Botschaft Jesu Christi.

Die Aufklärung ersetzt die Kirche als letzte, universelle Urteilsinstanz durch die Vernunft. Ihre Wurzeln gehen zurück bis in die Antike. Neben den griechischen Philosophen trieb v.a. die christliche Bewegung die Entmythologisierung der Welt, ihre rationale Beschreibung und Durchdingung in Philosophie und Wissenschaften immer wieder voran. Das christliche Menschenbild, das die Person in ihrer Einzigartigkeit und Verantwortung in den Mittelpunkt rückt, ist Wegbereiter für den fortschreitenden Prozess der Individualisierung und Pluralisierung in der modernen Gesellschaft. Werte wie Gleichheit, Teilhabe, Gerechtigkeit oder die Erhaltung der Schöpfung sind ohne diesen Hintergrund nicht denkbar.

So gesehen, war und ist die Kirche in ihrem Handeln überaus erfolgreich. Die Grundsätze, die unser Gemeinwesen im Kern ausmachen, sind christlicher Herkunft und Natur. Sie prägen unsere Kultur bis in die Verfassung und die Gesetzgebung der modernen Demokratie.

These 2

Die seit der Aufklärung zu beobachtende Emanzipation von Kirche als Institution entspricht ganz der immanenten Logik der befreienden Botschaft Jesu Christi. Ihre emanzipatorische Wirkung und Dynamik ist so grundlegend, dass sich ihr die Institution Kirche selbst, also der Träger der Botschaft, nicht weiter entziehen kann. Systemisch gesprochen: Die Entwicklung ist systeminhärent. Die Kirche unterliegt selbstähnlich den Auswirkungen einer Systemlogik, die sie ihrerseits implementiert hat. Oder anders: Die Kirche hat jetzt die Chance, ihrer eigenen Botschaft emotional nachzukommen.

Auf dem Weg zu sich selbst

Fiat2
Aus theologischer Perspektive liegt eine solche Betrachtung gar nicht fern, wird die Aussage im Gegenteil noch grundsätzlicher, wie der Artikel Kirche unter leerem Himmel von Ullrich Engel zeigt. Wenn – wie wir glauben – Gott in Jesus Christus den Menschen seine Liebe auf einzigartige und endgültige Weise zugesagt und dabei den skandalösen Weg über das Kreuz und den Tod Jesu hin zur Auferstehung gewählt hat, wird eine Kirche, die mit Macht, Geld und Glorie auftritt, dieser Botschaft selbst weder gerecht, noch kann sie diese glaubhaft verkünden. Auch sie muss den Weg der Entäußerung gehen. Oder umgekehrt mit Gianni Vattimo:

„Säkularisierung als positive Gegebenheit heißt, dass die Auflösung der sakralen Strukturen der christlichen Gesellschaft […] nicht als Schwinden oder Verabschiedung des Christentums zu verstehen ist, sondern als eine vollkommene Erfüllung seiner Wahrheit, die […] die kenosis10 ist, die Herablassung Gottes.“ (Vattimo 1997, 44f.; vgl. ders. 2004, 17-32)

These 3

Die Kirche kommt auf dem Weg des Verlustes von Macht und Einfluss, Geld und Vermögen, Glanz und Glorie zu sich selbst, zu ihrer ureigensten Bestimmung, die Botschaft der Liebe Gottes in Jesus Christus in Welt und Geschichte zu bezeugen. Eine „schwache“ Kirche (Vattimo), „verbeulte“ Kirche (Papst Franziskus), eine „ekklesía ohne Privilegien“ (Engel) verkörpert die Botschaft mehr und glaubwürdiger als sie es anders je könnte.

5. Was folgt daraus?

Kirche systemrelevant?

Wenn Gott in Jesus Christus den Menschen seine Liebe auf einzigartige und endgültige Weise zugesagt und er dabei den skandalösen Weg über das Kreuz und den Tod Jesu hin zur Auferstehung gewählt hat,  … muss auch die Kirche diesen Weg gehen.

Ganz offensichtlich funktioniert unsere Gesellschaft auch gut ohne die Kirche. Das geschieht in Deutschland über weite Strecken, in Frankreich – aus historischen Gründen früher – bereits flächendeckend.

These 4

Die Kirche hat als Institution oder gar als Organisation in der postmodernen Gesellschaft keine Systemrelevanz. Theologisch kann sie es auch gar nicht haben. Dennoch wird die meiste Energie, der Löwenanteil der Ressourcen noch immer in den Erhalt des Apparates gesteckt. Organisatorische Komplexität wird erhöht, statt reduziert!

Grundlegend für unsere abendländische Kultur ist die christliche Botschaft. Ihre Prinzipien bilden das Fundament unserer Gesellschaft, das sie nicht aus sich selbst hervorbringen kann:11

„Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Das ist das große Wagnis, das er, um der Freiheit willen, eingegangen ist. Als freiheitlicher Staat kann er einerseits nur bestehen, wenn sich die Freiheit, die er seinen Bürgern gewährt, von innen her, aus der moralischen Substanz des einzelnen und der Homogenität der Gesellschaft, reguliert. Anderseits kann er diese inneren Regulierungskräfte nicht von sich aus, das heißt mit den Mitteln des Rechtszwanges und autoritativen Gebots zu garantieren suchen, ohne seine Freiheitlichkeit aufzugeben und – auf säkularisierter Ebene – in jenen Totalitätsanspruch zurückzufallen, aus dem er in den konfessionellen Bürgerkriegen herausgeführt hat.“ (Böckenförde, 60)

Die Kirche hat als Institutionen oder gar als Organisationen in der postmodernen Gesellschaft keine Systemrelevanz… Systemrelevant ist die christliche Botschaft. Ohne diesen Bezugspunkt ist unsere Gesellschaft eine andere.

Für Ellen Ueberschär sind „Verantwortung und Freiheit“ die zentralen Koordinaten „christlichen Orientierungswissen(s)“. Diese können wir nicht aus uns selbst generieren, weil wir endlich sind. Wir sind auf die Zusage Gottes, auf seine Gnade angewiesen: „Unsere Aufgabe liegt immer im Bereich des Vorletzten. Das kann eine Person von Allmachtsphantasien befreien, es kann aber auch erleichtern, in schwierigen Entscheidungssituationen über eine Gewissheit des Getragenseins zu verfügen. Jede Entscheidung kann sich als Fehlentscheidung entpuppen, kann im Mißerfolg enden – aber: es ist ein Mißerfolg im Vorletzten, ein Scheitern, das meine Arbeit, aber nicht meine Person in Frage stellt.“ (Ueberschär, „Gott als Stakeholder?“)

These 5

Systemrelevant ist die christliche Botschaft. Ohne diesen Bezugspunkt ist unsere Gesellschaft eine andere. Genau dies kann die Kirche nur dann plausibel machen, wenn das Handeln ihrer Akteure für die Menschen eine praktische Relevanz besitzt.

Kirche praktische relevant?

Wie wird die christliche Botschaft konkret im Alltag relevant? Praktische Relevanz setzt zwei Dinge voraus:

  1. die Botschaft muss wahrgenommen werden im Strudel der Information und der Adressat muss sie auf sich beziehen können (formale Relevanz)
  2. die Botschaft muss Erfahrung generieren, die einen Unterschied macht, und zeichenhaft symbolisch Verweischarakter haben (inhaltliche Relevanz)

Formale Relevanz wird hergestellt durch eine im Blick auf die Adressaten ästhetisch angemessene Gestaltung von Medien, Orten, Settings, Sprache, Ritualen…12. Hierdurch wird der Verarbeitungsaufwand („processing effort“) i.S. von Sperber und Wilson reduziert.

These 6

Kirchliche Akteure sollten dringend auf jegliche Versuche verzichten, ihrer Botschaft mit „herrschaftlichen“ Mitteln aus vergangenen Tagen top-down Nachdruck zu verleihen. Das erzeugt emotionalen Widerstand. Sie sind gut beraten, auf weichen Faktoren, wie Liebe, Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Ästhetik zu setzen, die am ehesten ihrer Botschaft entsprechen.

Kirchliche Akteure sollten dringend auf jegliche Versuche verzichten, ihrer Botschaft mit „herrschaftlichen“ Mitteln aus vergangenen Tagen top-down Nachdruck zu verleihen.

Wesentlich schwieriger ist es allerdings, inhaltliche Relevanz („a positive cognitive effect“ i.S. Sperbers und Wilsons) herzustellen. Dies setzt voraus, dass man zuhört und seine Adressaten, ihre Bedürfnisse und Sehnsüchte sehr gut kennt. Erfahrung, die einen Unterschied macht, kann nur generiert werden, wenn sich eine visionäre Praxis i.S. der befreienden und heilenden Botschaft Jesu Christi konkret im Lebensvollzug zeigt. Erst dann sollte man anfangen, darüber zu sprechen, andernfalls betreibt man irrelevante Kommunikation. Themenfelder, die Menschen heute beschäftigen, in denen sie auf der Suche nach Antworten sind, gibt es genügend13
  • Werte und Ethik – wie wollen wie jetzt und in Zukunft leben?
  • Gerechtigkeit und Verantwortung – wie wollen wir Teilhabe sichern?
  • Sinn und Glück – wie kann Leben gelingen?
  • Identität und Gemeinschaft – wie können wir die Balance zwischen Einheit und Vielfalt finden?

These 7

Offenbarung geschieht jetzt, wenn Menschen aus ihrem Glauben heraus anderen die Erfahrung einer visionären Praxis i.S. der Botschaft Jesu ermöglichen und sie dazu einladen, gemeinsam die existentielle und/oder transzendente Dimension dieser Erfahrung zu entdecken.

6. Resümee

Theologisch gesprochen geht die Offenbarungsgeschichte Gottes mit seinem Volk weiter. In der israelitisch-christlichen Tradition geschieht Offenbarung in und durch Erfahrung. Gott zeigt sich den Menschen insbesondere dann besonders eindrücklich, wenn in der Geschichte Dinge passieren, die den Erwartungen und Wünschen seines Volkes widersprechen. In den alttestamentlichen Erzählungen geschieht das bei den Patriarchen, bei Mose, in der Königszeit, in der Zeit der babylonischen Gefangenschaft etc. Stets ist das Unerwartete, das Widerständige Anlass den YHWH-Glauben und die religiöse Praxis zu erneuern. Am Anfang der christlichen Bewegung steht Jesus von Nazareth, der von vielen erwartete politische „Erlöser“, der ans Kreuz genagelt wird – ein Scandalon mit Wirkung.

Offenbarung geschieht (auch) jetzt, wenn Menschen aus ihrem Glauben heraus anderen die Erfahrung einer visionären Praxis i.S. der Botschaft Jesu ermöglichen und sie dazu einladen, gemeinsam die existentielle und/oder transzendente Dimension dieser Erfahrung zu entdecken.

Gott zeigt sich auch heute. Vielleicht ist auch die Erfahrung des Niedergangs Teil der Offenbarungsgeschichte. Was will Gott uns damit sagen? Dazu lassen sich viele Hypothesen bilden. Eine davon hat eine hohe Plausibilität: Relevant ist die Frohe Botschaft, nicht die Institution und nicht die Organisation Kirche. Nicht an Macht und Einfluss, nicht an Geld und Vermögen, nicht an Glanz und Glorie, nicht an moralischer Arroganz und Überheblichkeit, „an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“ (Mt 7,16). Ekklesiologisch ist dies schon lange gewusst: Die Kirche ist nicht Selbstzweck, sie ist „Zeichen und Werkzeug“ der Liebe Gottes zu den Menschen (LG 1). Nicht mehr und nicht weniger. Und das ist vor allem eins, eine Frohe Botschaft.

  1. Wenn im Text von der Kirche im Singular die Rede ist, sind die westlichen Kirchen, also die Katholische Kirche und die Evangelischen Kirchen gemeint. Theologische Unterschiede im Kirchenverständnis sind im vorliegenden Zusammenhang nicht relevant. Dort, wo historisch differenziert werden muss, ist der Plural gebraucht
  2. Die Relevanztheorie ist eine von den Sprachwissenschaften her kommende Theorie kognitiver und kommunikativer Prozesse. Sie geht auf Dan Sperber und Deirdre Wilson zurück (vgl. Sperber, Wilson 1995)
  3. Architektonisch fand das Gegenüber von weltlicher und geistlicher Macht seinen Niederschlag in den romanischen Kathedralen dieser Zeit, den Domkirchen zu Mainz, Speyer und Worms und der Abteikirche Maria Laach
  4. Beispiele hierfür gibt es zu Hauf: der Umgang mit den sog. „Ketzern“, die Auseinandersetzung mit Luther und den Reformatoren, die Inquisitionsprozesse gegen Galilei und andere „Häretiker“, die Hexenverbrennungen …
  5. Anfangs konnte die Reichsacht nur vom römisch-deutschen König bzw. vom Kaiser ausgesprochen werden. Mit Artikel 7 der Confoederatio cum principibus ecclesiasticis (Bündnis mit den Fürsten der Kirche) von 1220 folgte die Verhängung der Reichsacht automatisch sechs Wochen nach der Verhängung des Kirchenbanns, ohne gesonderte Anklage, ohne Prozess und ohne reichsrechtliche Verurteilung. Die Redewendung „Acht und Bann“ für Exklusion stammt aus dieser Zeit. Mit Exklusion wird auch heute noch gearbeitet, z.B. im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Allerdings hat die Durchschlagskraft dieser Argumentation inzwischen drastisch gelitten: 90% der Katholiken bei uns folgen nicht mehr der so bewehrten Sexualmoral! Der Reflex, nach altem Muster durch Zugriff auf das Geschehen in den Betten, Macht auszuüben ist verständlich und weltkirchlich an anderen Orten möglichwerweise auch noch wirksam. Für den aufgeklärten Beobachter betreiben die verantwortlichen Kirchenführer an dieser Stelle nur noch irrelevante Kommunikation. Es ist verlorene Zeit.
  6. Wie dieser Mechanismus funktioniert, lässt sich gegenwärtig sehr anschaulich im Nahen und Mittleren Osten beobachten. Dort gewinnen radikal islamistische Bewegungen Rückhalt in der Bevölkerung, in dem sie Terror gegen herrschende Regimes (und Andersdenkende) verbreiten und sich im lokalen Kontext um die notleidende Bevölkerung kümmern.
  7. Mit dem Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes auf dem 1. Vatikanischen Konzil (1869/70) wurde – fast zeitgleich mit dem Untergang des Kirchenstaates, d.h. dem Verlust der territorialen Basis ihrer politischen Macht – ein letzter Versuch unternommen, die überkommene gesellschaftliche Definitionsmacht der Katholischen Kirche zu erhalten. (Dessoy 2008, 19)
  8. Etwa dem Umgang mit sexuellem Missbrauch in den eigenen Reihen oder der Verschwendung finanzieller Mittel
  9. So der Turiner Philosoph Gianni Vattimo
  10. Kenosis kommt von κένωσις, griechisch: „Leerwerden“, „Entäußerung“. Paulus gebraucht im Brief an die Philipper das Verb ἐκένωσεν (ekenosen), „er entäußerte sich“ (Phil. 2, 7), um die Menschwerdung Jesu Christi zu beschreiben, speziell den Verzicht auf jegliche göttliche Attribute.
  11. Vgl. dazu auch den Artikel von Sauer, Wozu braucht Kirche die Gesellschaft / Warum überhaupt Kirche? in dieser Ausgabe
  12. Vgl. hierzu den Beiträge von Tobis Kläden, Tools milieusensibler Pastoral, und Valentin Dessoy, Design Thinking, in dieser Ausgabe und den Beitrag von Werner Kleine, Web 2.0 – Möglichkeiten für die kirchliche Öffentlichkeitsarbeit, in der Ausgabe Social Media (Web 2.0) 1/2012
  13. Vgl. hierzu u.a. die Beiträge von Ingrid Schneider, Die Relevanz von Kirche im 21. Jahrhundert – ein integraler Blick auf ein drängendes Thema, Andreas Lob-Hüdepohl, „Sich Gesellen zum Menschen“ – die Kirchen und ihr Beitrag im Community Organizing und Frank Johannes Hensel, Relevant ist, was Menschen hilft, in dieser Ausgabe

Literatur

 

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