012023

Zeitschrift für Strategie & Entwicklung
in Gesellschaft und Kirche

Foto: Pawel Czerwinski/Unsplash

012023

Rede von Gott

Peter Otten

Toskana Fanboys

Ein paar Mandolinen gurren Akkorde. Ein Drumstick schnalzt, ein Piano perlt ein paar Töne wie aus einer gut gekühlten Flasche Pino Grigio. Basslauf wie ein brummliger Nonno auf der Suche nach einem Stück Schinken. Dann die Stimme von Peter Fox, der diesmal klingt, als habe er ein bisschen Schnupfen. Oder ist es nur eine Pollenallergie? ...

Konzept

Statements

Praxis

Service & Dialog

Bonustrack

Editorial

Wir merken es an allen Ecken und Enden: Die bisherige kirchliche Organisations­gestalt ist in Auflösung begriffen. Diesem Thema widmete sich auch der letztjährige Strategiekongress. Was bleibt dann noch übrig? Woran kann angeknüpft werden, falls es einen Neuanfang gibt? Was ist das Warum und das Wozu, um dessentwillen es die Kirche gibt? Es bleibt der Kern dessen, um das es in der Kirche geht: Um die Rede von Gott.

Neu ist: Das Reden über Gott fällt vielen zunehmend schwer. War früher Sexualität das große Tabuthema, ist es nun Gott geworden. Selbst viele hauptberuflich in der Kirche Arbeitende machen die Erfahrung, dass ihnen Gott irgendwie zerrinnt. Oft ist nur noch eine routinierte Gottesrede übrig, die den meisten unverständlich und irrelevant bleibt.

Und doch bleibt eine Ahnung, dass hinter der Sache mit Gott mehr stecken könnte. So ähnlich wie in Blaise Pascals Wette: Schätzen wir Gewinn und Verlust für den Fall, dass Gott existiert. Wenn man gewinnt (= Gott existiert), gewinnt man alles; wenn man verliert (= Gott existiert nicht), verliert man nichts. Es ist also laut Pascal stets die bessere Wette, an Gott zu glauben, als nicht an ihn zu glauben.

Reicht das als Argument für den Glauben an Gott? Vielleicht gibt es analoge Gedanken­gänge in manchen Köpfen – vermutlich eher in West- als in Ostdeutschland. Dort jedenfalls ist die religiöse Indifferenz weit verbreitet: Man hat längst vergessen, dass man Gott vergessen hat.

Diese Ausgabe der futur2 versucht, aus unterschiedlichen Perspektiven Zugänge zur Tiefendimension der menschlichen Existenz zu bieten, für die die Chiffre „Gott“ steht. Dabei entsteht kein fertiges, abgeschlossenes Bild, sondern eine Suchbewegung mit ganz verschiedenen Start- und Zielpunkten.

Die Redaktion der futur2 wünscht Ihnen weiterführende Leseerlebnisse mit den Beiträgen dieser Ausgabe!

Autor

Tobias Kläden

Theologe, Psychologe, Referent für Evangelisierung und Gesellschaft bei der Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral (KAMP)

  • Mail: klaeden[at]kamp-erfurt[.]de