022013

Foto: Schub@: take a seat, read a book (CC BY-NC-SA 2.0)

Service & Dialog

Frank Reintgen

Buchrezension: Sailer, Ulrich: Management

Sailer, Ulrich. 2012. Management. Komplexität verstehen. Systemisches Denken, Business Modeling, Handlungsfelder nachhaltigen Erfolgs. Stuttgart. Schäffer-Poeschel.

Die Komplexität der Zusammenhänge unter denen heutige Unternehmensführung steht fordert modernes Management heraus. Viele Methoden und Denkansätze der klassischen Managementtheorie reichen nicht mehr aus, um in der heutigen Zeit Unternehmen nachhaltig in eine gute Zukunft zu führen. In komplexen Systemen kann Management nicht mehr auf einfache Lösungen rekrutieren, sondern muss sich die Erkenntnisse des systemisches Denken zu eigen machen.

Besonders für angehende Führungskräfte ist diese Situation herausfordernd. Denn wer Verantwortung im Management übernimmt, muss mit dieser komplexen Situation umgehen können. Gerade für diese Zielgruppe möchte Ulrich Sailer, der Studiendekan Betriebswirtschaft Bachelor an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, mit seinem Buch „Management“ einen kompakten Einstieg in die Herausforderungen und Aufgaben des modernen Managements bieten.

Sailer entfaltet in fünf Kapiteln sein Verständnis von Management, dass sich an Nachhaltigkeit orientiert und dem systemischen Denken verpflichtet ist.

Im ersten Kapitel zeichnet Sailer in groben Strichen die geschichtliche Veränderungen im Management nach. Er beschreibt hier, wie sich in einer komplexer werdenden Welt die Aufgaben des Managements weiter entwickelt haben.

Erfahrungen von Managementpraktikern und Einsichten von Managementdenkern werden im zweiten Kapitel gebündelt. Hier setzt Sailer sich durchaus kritisch mit der klassischen Managementlehre auseinander. Dabei bestreitet er nicht die Relevanz der einzelnen Fachdisziplinen, sondern bemängelt deren Unverbundenheit untereinander.

Im dritten Kapitel analysiert Sailer die gesellschaftlichen und unternehmerischen Kontexte in denen denen sich modernes Management bewegt. Hieraus entwickelt er den Auftrag des nachhaltigen Managements. In diesem Kapitel wird besonders deutlich, das es Sailer um ein Werte-orientiertes nachhaltigen Management geht, dass die ökonomischen Ziele einer Organisation in Einklang mit seiner ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortung bringt.

Das vierte Kapitel des Buches widmet sich der paradoxen Frage, wie Steuerung in „unmangeabel Systemen“ trotz allem gelingen kann. Hier stellt Sailer, angereichert mit einigen Praxisbeispielen, zahlreiche Werkzeuge aus dem Systemischen Denken vor. Unter anderem findet das Sensitivitätsmodell von Frederick Vester und das Viable System Model von Stafford Beer Erwähnung.

Im fünften Kapitel werden Ideen und Anregungen zusammengetragen, wie die wichtigsten Aufgaben des Managements mit Hilfe auf Grundlage eines nachhaltigen, systemisch orientierten Managements besser bewältigt werden können. Das Setzen und Planen von Zielen, Organisationsentwicklung Mitarbeiterführung und Lenkung von Unternehmen sind hier die Themenfelder die angesprochen werden.

Abgerundet wird das Buch durch einen letzten Abschnitt , der die wichtigsten Erkenntnisse des Buches knapp zusammenfasst.

Das Buch ist interessant und leicht verständlich geschrieben. Obwohl das Buch nie seinen wissenschaftlichen Fachbuchcharakter verliert, macht das Lesen keine Mühe. Zahlreiche Schaubilder erleichtern das Verständnis. Deutlich merkt man dem Buch die vielfältige praktische Erfahrung des Autors an. Ein umfassendes Stichwortverzeichnis erschließt zusätzlich den Inhalt. „Ein Kompendium für Führungskräfte“ möchte das Buch sein – So steht es auf dem Buchdeckel. Und diesen Anspruch löst das Buch auf gelungene Weise ein. Nicht nur angehende Führungskräfte finden hier viele anregende Impulse.

 

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