022019

Foto: Parker Johnson/Unsplash

Konzept

Ulrich Engel

Leitung auf Zeit – Leitung durch Wahl

Über die demokratische Verfassung des Dominikanerordens im Blick auf ihre spirituelle und kirchenpolitische Relevanz

 

… weil nicht sein kann, was nicht sein darf?

Immer wieder weisen ranghohe Kirchenvertreter darauf hin, dass die katholische Kirche keine Demokratie sei. So muss nach Meinung von Kardinal Rainer Maria Woelki (Erzbistum Köln) „um der Wahrheit willen gesagt werden, dass die Kirche keine parlamentarische Demokratie ist, wo Abstimmungsmehrheiten den Kurs festlegen.“1 Und auch im aktuellen Streit um die Legitimität des von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gemeinsam initiierten „Synodalen Weg“ insistieren dessen Gegner wieder und wieder darauf, dass – so etwa der emeritierte Bonner Dogmatiker Karl-Heinz Menke – „die Kirche bei aller Bejahung demokratisch verfasster Gesellschaft selbst nie Demokratie (Kirche von unten) werden, sondern nur Christokratie (Kirche von oben) sein“2 könne. In eine ähnliche Richtung zielt auch der Päpstliche Rat für die Gesetzestexte in seinem jüngst auf Bitten von Kardinal Marc Ouellet, dem Präfekten der römischen Bischofskongregation, erstellten Gutachten zu eben jenem in Deutschland geplanten „Synodalen Prozess“. Dort wird betont, dass es zwar eine gemeinsame Verantwortung gebe und alle Gläubigen zur Sendung berufen seien. Diese Tatsache dürfe jedoch nicht zu dem Fehlschluss verleiten, „dass die Kirche demokratisch strukturiert ist und die Entscheidungen nach Mehrheit der Gläubigen getroffen werden.“3

Weitere Warnungen vor der Implementierung demokratischer Strukturen in die Kirche ließen sich unschwer anfügen. Allen diesen und ähnlichen Wortmeldungen ist gemein, dass sie insinuieren, eine demokratisch verfasste katholische Ekklesiologie sei schlicht und einfach ein Ding der Unmöglichkeit – weil, um mit Christian Morgenstern zu sprechen, nicht sein kann, was nicht sein darf!4

Bereits seit dem Mittelalter gibt es mit päpstlichen Bullen versehene demokratische Verfassungsstrukturen

Im Folgenden wird gezeigt, dass es in der globalen Catholica – anders als von konservativen Kirchenvertretern so angstbesetzt und wie laut behauptet – bereits seit dem Mittelalter und mit päpstlichen Bullen versehen demokratische Verfassungsstrukturen gibt. Ich habe dabei den Prediger- bzw. Dominikanerorden (Ordo Praedicatorum) vor Augen.5 Im Blick auf diesen gilt es Morgensterns Wort umzudrehen und zu fragen: Was bei den Dominikanern mit oberhirtlichem Segen seit über 800 Jahren praktiziert wird, soll grundsätzlich – sprich: gesamtkirchlich nicht sein dürfen? Mit welcher Begründung denn…?

Rückblick in die Anfänge des Dominikanerordens

Idealiter praktiziert die Kirche ihre Wahrheitsdiskurse als „Kommunikationsgemeinschaft“6. Das gilt auch für die katholische Kirche. Organisiert ist dieses kommunikative Kollektiv als Gemeinschaft verschiedener Subjekte.7 In biblischer Diktion werden diese Subjekte als geschwisterliche Gemeinschaften bezeichnet (vgl. Röm 12,10). Zu diesen Subjekten der globalen Catholica zählen seit ihren Anfängen im 4. Jahrhundert die Klostergemeinschaften. Ein Teilsubjekt wiederum dieser vielfältigen klösterlichen Kommunitäten ist der 1216 gegründete Dominikaner- oder Predigerorden.8 Die dominikanische Weise der sequela Christi, um die es im Folgenden gehen soll, stellt ein Nachfolgemodell unter vielen historisch gewordenen und theologisch denkbaren dar. Was den Predigerorden jedoch von allen anderen katholischen Klostergemeinschaften wie auch von der Gesamtkirche grundlegend unterscheidet, ist seine demokratische Leitung.9 Mehr noch: die demokratisch verfasste Leitungsstruktur des Predigerordens ist Basis und genuine Gestalt dieser katholischen Teilgemeinschaft.

Wo aktuell in Reaktion auf die Ergebnisse der 2018 veröffentlichten MHG-Studie10 die strukturellen Bedingungen kirchlichen Machtmissbrauchs diskutiert werden, da kann eine partizipativ angelegte Leitungsstruktur wie die der Dominikaner Vorbild und Ermutigung sein, auch in der diözesan verfassten Kirche eine demokratische Verfassung zu implementieren, mit deren Hilfe Macht gleichermaßen ausgeübt wie auch transparent kontrolliert werden könnte.

Was den Predigerorden von allen anderen katholischen Klostergemeinschaften wie auch von der Gesamtkirche grundlegend unterscheidet, ist seine demokratische Leitung

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde die von Dominikus gegründete Gemeinschaft von kirchlichenamtlicher Seite mit der praedicatio, der Glaubensverkündigung beauftragt. Der Anerkennung durch den Ortsbischof von Toulouse im Jahre 1215 folgte schon 1216 die päpstliche Bestätigung durch Papst Honorius III. als Orden (durch die Bulle „Religiosam vitam“ vom 22.12.1216) sowie nur wenige Wochen später – ebenfalls durch Honorius III. – als „Orden von Predigern“ (durch die Bulle „Gratiarum omnium largitori“ vom 21.1.1217).11 Mit diesen Entscheidungen war dem bis dato schon existenten Ordo praedicatorum, den das Kollegium der Bischöfe bildete, von den entscheidenden kirchlichen Instanzen offiziell akzeptiert, ein zweiter, nun ganz neuer Ordo Praedicatorum zur Seite gestellt.12

Wenn im Folgenden von der demokratischen Verfassung des Dominikanerordens die Rede ist, dann macht der skizzierte historische Hintergrund deutlich, dass es sich keineswegs um oppositionelle Entwicklungen jenseits der Grenzen der umfassenden Catholica handelt, sondern um ein Partizipationsmodell innerhalb der katholischen Kirche.13

Der Ordensgründer Domingo de Guzman (ca. 1170-1221) – der hl. Dominikus – hat keinerlei spirituelle Anweisungen in schriftlicher Form hinterlassen: keine Predigten, keine theologischen Traktate und keine anderen Texte. Stattdessen haben Dominikus und die erste Brüdergeneration dem Orden eine Leitungsform vererbt. Sie ist niedergelegt in der schon älteren Augustinusregel sowie im Buch der Konstitutionen und Ordinationen (Liber Constitutionum et Ordinationum Fratrum Ordinis Praedicatorum = LCO), auf das (neben der Regel) alle Dominikaner ihr Professversprechen ablegen.

Von Anfang an waren die Predigerbrüder daran interessiert, nicht die feudalen Strukturen der altehrwürdigen Abteien zu übernehmen. Stattdessen orientierten sie sich am demokratisch-genossenschaftlichen Gefüge der aufstrebenden mittelalterlichen Städte, in deren Mauern zu jener Zeit Universitäten und Zünfte mit der ihnen charakteristischen Selbstverwaltung entstanden.14

Entscheidend für die juridisch-strukturelle Ausgestaltung des Predigerordens war Jordan von Sachsen (ca. 1185-1237), der Nachfolger des Dominikus an der Spitze der dominikanischen Brüdergemeinschaft.15 Die Jahre seiner Amtszeit sollten zu entscheidenden Jahren für den Orden werden; die Gemeinschaft wuchs erheblich an, die Struktur weitete sich immer mehr aus. Es ist das große Verdienst Jordans, den Weg der – um mit Max Weber zu sprechen – „institutionellen Wendung des Charismas“16 einer kleinen Gruppe „religiöse[r] Virtuose[n]“17 in Angriff genommen zu haben. Vor allen Dingen das Generalkapitel von 1228 war für den Orden, was seine rechtliche Verfassung anbetrifft, von zentraler Bedeutung.

Die Predigerbrüder orientierten sie sich am demokratisch-genossenschaftlichen Gefüge der aufstrebenden mittelalterlichen Städte

Wie sieht nun diese Leitungsstruktur im Ordo Praedicatorum aus und wie funktioniert sie (bis heute)?

Zur Gestalt dominikanischer Leitung

Mit der Profess verspricht der Dominikaner Gehorsam gegenüber der Augustinusregel und dem Buch der Konstitutionen und Ordinationen.18 Im zweiten Abschnitt von LCO werden die Leitung und das ausgefeilte Wahlsystem behandelt. Hier offenbart sich die genuine Verfassungsordnung der Dominikaner, welche dem Wahlsystem den Vorrang vor einsamen Entscheidungen übergeordneter Instanzen gibt. Alle Brüder mit feierlicher Profess haben grundsätzlich aktives Wahlrecht. Das heißt, sie sind bei allen Wahlvorgängen stimmberechtigt. Um als Oberer gewählt werden zu können, braucht es zusätzlich das passive Wahlrecht.

Die Brüder des Predigerordens leben i.d.R. gemeinsam in Häusern, die ab einer bestimmten zahlenmäßigen Besetzung als „Konvente“ (Versammlungen der Brüdergemeinschaft; lat. von convenire = zusammenkommen) bezeichnet werden. Der Hausobere wird „Prior“ („Erster“) genannt und von den Mitgliedern der Kommunität mit Mehrheit auf drei Jahre gewählt. Alle Leitungsämter im Predigerorden werden auf Zeit und durch Wahl verliehen. Auf diese Weise soll das Entstehen einer „Oberenkaste“19 ausgeschlossen werden, denn Leitung ist „geteilte Verantwortung aller Brüder“20. Der Hausobere kann für eine zweite Amtszeit wiedergewählt werden, eine dritte Periode ist nicht vorgesehen. Erst wenn sich ein Konvent nicht mehrheitlich auf einen Kandidaten einigen kann, ist die nächst höhere Ebene verpflichtet, einen Oberen einzusetzen.

Alle Leitungsämter im Predigerorden werden auf Zeit und durch Wahl verliehen. Auf diese Weise soll das Entstehen einer „Oberenkaste“ ausgeschlossen werden, denn Leitung ist „geteilte Verantwortung aller Brüder“

Die Brüder mit aktivem Wahlrecht bilden das Hauskapitel ihres Konventes. Dort trifft man sich, „um Fragen zu besprechen bzw. zu entscheiden, die sich auf das gemeinsame Leben, die apostolische Tätigkeit und schließlich die gute Verwaltung des Konventes beziehen.“21

Alle Konvente und Häuser sind sodann in größeren Entitäten, „Provinzen“ genannt, organisiert. Alle vier Jahre findet in jeder Provinz ein Provinzkapitel statt. Alle Prioren und eine bestimmte Anzahl von gewählten Delegierten (Socii) aus den Konventen versammeln sich dabei für einige Tage. Dem Provinzkapitel kommt eine doppelte Aufgabe zu: Zum einen hat es über Fragen des gemeinsamen Lebens und Arbeitens zu beraten. Dazu finden sich in den Monaten vor dem Kapitel mehrere (ihrerseits wiederum demokratisch gewählte) Kommissionen und Arbeitsgruppen ein, die für das Kapitel Diskussionsvorlagen erarbeiten. Zum zweiten wählt das Provinzkapitel einen neuen Provinzial (Prior provincialis), eine Gruppe von Diffinitores und die Mitglieder eines Beratungsgremiums des Provinzials (Provinzkonsil). Die Ergebnisse des Provinzkapitels werden in den Kapitelsakten veröffentlicht. Die Akten spiegeln das rechtlich bindende Ergebnis des Provinzkapitels wider. Ersichtlich sind in den Akten aber auch bestimmte Personalentscheidungen. Außerdem setzen sich die Texte mit grundsätzlichen Fragen auseinander und versuchen dabei, strukturelle und inhaltliche Leitlinien für die vier kommenden Jahre zu entwerfen. Den in den Kapitelsakten festgehaltenen Beschlüssen gegenüber sind alle Brüder, einschließlich der Oberen, zum Gehorsam verpflichtet.

Die allen Provinzen übergeordnete Einrichtung ist das Generalkapitel, welches alle drei Jahre zusammentritt. Ihm kommen – auf den Gesamtorden bezogen – in etwa die gleichen Aufgaben zu wie dem Provinzkapitel. Das Generalkapitel hat sowohl legislative als auch exekutive Funktionen. Beschlüsse, die über drei Generalkapitel hinweg, regelmäßig bestätigt werden, gehen definitiv in das Buch der Konstitutionen und Ordinationen ein. Auch hier gilt wiederum: Alle Brüder bis hin zum Magister Ordinis (Ordensmeister) sind den Kapitelsbeschlüssen gegenüber gehorsamspflichtig.

Abgesehen von der Teilnahme des Ordensmeisters und seiner noch lebenden Vorgänger ändert sich die personelle Besetzung der Kapitel von Mal zu Mal. So gibt es ein Kapitel, auf dem ausschließlich die Provinziale anwesend sind. Ein weiteres Kapitel besteht nur aus extra gewählten Vertretern aller Provinzen (ohne die Provinziale). Das dritte schließlich ist das sogenannte Wahlkapitel, an dem sowohl die Provinziale als auch gewählte Vertreter der Provinzen teilnehmen. Das Wahlkapitel wählt den neuen Ordensmeister, der sein Amt neun Jahre innehat. Seit 2019 ist dies Gerard Francisco Timoner Parco OP aus der Philippinischen Provinz des Ordens. Er ist damit der 88. Nachfolger des hl. Dominikus. Ein interessantes Detail in diesem Zusammenhang: Der Magister Ordinis der Dominikaner ist der einzige Generalobere eines katholischen Männerordens, dessen Wahl nicht durch den Vatikan bestätigt werden muss.

Der Magister Ordinis der Dominikaner ist der einzige Generalobere eines katholischen Männerordens, dessen Wahl nicht durch den Vatikan bestätigt werden muss.

Wo seitens der eingangs zitierten Kritiker immer wieder behauptet wird, dass sich die von zunehmend mehr Menschen geforderte demokratische Verfassung nicht mit der hierarchischen Struktur der katholischen Kirche vereinbaren lasse, da zeigt das Beispiel der Dominikaner, dass dies sehr wohl funktionieren kann. In seiner Profess gelobt jeder Bruder in folgender Reihenfolge Gehorsam: gegenüber Gott, Maria, Dominikus und dem Ordensmeister und seinen Nachfolgern (vgl. LCO 199) – und zwar „gemäß der Regel des hl. Augustinus und den Satzungen [d.s. die Konstitutionen und Ordinationen] der Predigerbrüder“ (LCO 199). Diesen durch Kapitelsbeschlüsse zustande gekommenen Satzungen gegenüber, die als Referenztexte fungieren, ist wiederum auch der Obere, vor dem das Gehorsamsversprechen abgelegt wird, gehorsamspflichtig. Damit praktizieren die Dominikaner ein System von checks and balances, das demokratische und hierarchische Elemente miteinander zu verknüpfen sucht und damit die oben angeführte These von der Unvereinbarkeit von Demokratie und Hierarchie in der Kirche widerlegt. Von hier aus ergibt sich m.E. ein praktikabler Ansatz, neue demokratische Elemente in der kirchlichen Verfassung mit der und tradierten ämtertheologisch gegründeten hierarchischen Struktur der Catholica ekklesiologisch zu versöhnen. Dazu bedürfte es der Weiterentwicklung synodaler Strukturen, in denen dogmatisch wie kirchenrechtlich sichergestellt werden müsste, dass (über demokratisch legitimierte Repräsentanzen) wirklich alle Getauften Sitz und Stimme haben und dass – wider die jüngst veröffentlichten Anweisungen des Päpstlichen Rats für die Gesetzestexte – „die Entscheidungen nach Mehrheit der Gläubigen getroffen werden.“22

„Unsere Demokratie soll Ausdruck unserer Brüderlichkeit sein“ (Timothy Radcliffe)

Die demokratisch verfasste Leitungsstruktur ist Basis und Ausdruck dominikanischer Spiritualität. Sie ermöglicht der Gemeinschaft, die Verantwortung für ihr Leben gemeinsam zu tragen. In dieser Linie weisen die Konstitutionen darauf hin, dass die Brüder zuallererst eine Gemeinschaft bilden, um zusammen und auf Gott bezogen zu leben (vgl. LCO 2,1). Darüber hinaus zielt die Rechtsordnung des Ordens darauf, den dominikanischen Sendungsauftrag „für das Heil der Menschen“ – das salus animarum, wie es in LCO 1 § II heißt – zu realisieren. Der demokratische Entscheidungsprozess im Dominikanerorden dient der apostolischen bzw. pastoralen Sendung des Ordens. Entsprechend heißt es in der Fundamentalkonstitution des Ordens ausdrücklich: „Diese gemeinschaftliche Leitung ist gut geeignet zur Förderung der Entwicklung des Ordens und zu seiner ständigen Selbstprüfung (…). Diese ständige Selbstprüfung ist nicht nur notwendig wegen der dauernden Bekehrungshaltung des Christen, sondern auch wegen der dem Orden eigenen Berufung, die ihn dazu bewegt, seine Präsenz in der Welt in jeder Generation anzupassen“ (LCO 1, VII).

Die demokratische Verfassung des Predigerordens ist also zweifach ausgerichtet: ad intra in Bezug auf das gemeinschaftliche Leben der Ordensmitglieder untereinander, und ad extra in Bezug auf die gemeinsame pastorale und wissenschaftliche Sendung. In diesem bipolaren Sinne ist dann auch die Forderung von Timothy Radcliffe, von 1992 bis 2001 Magister Ordinis der Dominikaner, zu lesen: „Unsere Demokratie soll Ausdruck unserer Brüderlichkeit sein“23.

Damit praktizieren die Dominikaner ein System von checks and balances, das demokratische und hierarchische Elemente miteinander zu verknüpfen sucht und damit die oben angeführte These von der Unvereinbarkeit von Demokratie und Hierarchie in der Kirche widerlegt.

Mitglied der Gemeinschaft zu sein bedeutet im Dominikanerorden vor allem, Sitz und Stimme im Kapitel zu haben. Gleichwohl meint Demokratie im Predigerorden – theologisch gesehen24 – mehr als nur das Organisieren von Mehrheiten. Das Ziel der Gespräche und Diskussionen im Kapitel ist, in der Gemeinschaft Einstimmigkeit zu erreichen. Das ist allerdings faktisch nicht immer möglich. Daher kommt man am Ende durch Abstimmung zu einer Entscheidung. In diesem Sinne gehören Debatten und Abstimmungen gleichermaßen zu einem Prozess, durch den die Brüder ein bonum commune anstreben. Radcliffe schreibt dazu: „Daraus folgt, dass das Ergebnis einer Abstimmung die Entscheidung der ganzen Gemeinschaft darstellt, und nicht nur der derjenigen, die dafür gestimmt haben. Es ist die Gemeinschaft, die sich zu einer Ent­scheidung durchgerungen hat. Ich kann so frei sein, diesem Ergebnis nicht zuzustimmen, und mich sogar für seine Aufhebung einsetzen, aber ich gebe meiner Identität als Mitglied der Gemeinschaft dadurch Ausdruck, indem ich die Entscheidung befolge. Dem einfachen Mehrheitsvotum zu vertrauen, war eine der tiefsten Neuerungen in der dominikanischen Tradition.“25

Das gilt auch für die Wahl der Oberen der Gemeinschaft. Radcliffe formuliert so: „Ein Oberer wird zum Dienst an allen Brüdern gewählt, d.h. für das Gemeingut des Ordens. Seine Wahl ist das Ergebnis einer Abstimmung, die ‚wir‘ vorgenommen haben, unabhängig davon, für wen wir abgestimmt haben. Und in dem Augenblick, in dem er gewählt ist, braucht er die Unterstützung der ganzen Gemeinschaft, denn wir haben ihn gewählt, unabhängig, wie ich persönlich abgestimmt habe.“26

Demokratie im Predigerorden impliziert – theologisch gesprochen – immer auch das Entdecken des Willens Gottes im Diskussionsbeitrag des Bruders: „Unsere Demokratie ist nur so lange dominikanisch, solange unsere Debatten und Abstimmungen Versuche sind, das Wort Gottes zu hören, das uns in die Nachfolge ruft.“27

Das Buch der Konstitutionen und Ordinationen des Ordo Praedicatorum identifiziert den Grund der brüderlichen Gemeinschaft so: „in Einigkeit zusammenzuleben und ein Herz und eine Seele auf Gott hin zu haben“28. Die hier verwendete Formulierung zitiert das Verhalten der urchristlichen Gemeinde gemäß dem lukanischen Doppelwerk, hier konkret nach Apg 4,3229: „Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.“30 In der Charakterisierung der brüderlichen Dominikanergemeinschaft als ein Herz und eine Seele spiegelt sich deutlich die urkirchlich ausgerichtete Reformintention der mittelalterlichen Ordensgründung durch Domingo de Guzman wider.31

Demokratie im Predigerorden impliziert – theologisch gesprochen – immer auch das Entdecken des Willens Gottes im Diskussionsbeitrag des Bruders

Der Beginn jeder guten Leitung im Dominikanerorden markiert im Sinne einer „Mystik der offenen Augen32“ eine doppelte Aufmerksamkeit: zum einen im gemeinsamen Wahrnehmen des biblisch überlieferten Wort Gottes, zum anderen in der gemeinsamen Aufmerksamkeit den Nöten der Menschen gegenüber. In einem Segensgebet aus dem 13. Jahrhunderts baten die Predigerbrüder den Heiligen Geist, „uns zu erleuchten und uns Augen zu geben, mit denen wir sehen können, Ohren zum Hören und Hände, um das Werk Gottes zu vollbringen, einen Mund für die Predigt der rettenden Botschaft und den Engel des Friedens, der über uns wachen und uns führen soll, damit wir durch alle diese Gaben in Gottes Königreich einziehen werden“33.

Demokratische Strukturen und transparente Kontrollmechanismen in der Gesamtkirche, mit deren Hilfe Machtmissbrauch minimiert werden könnte, betreffen nicht nur die verfasste Rahmengestalt der Kirche. Wenn Kritiker des Synodalen Weges wie Kardinal Woelki und Bischof Rudolf Voderholzer (Bistum Regensburg) das Thema Evangelisierung gegen das der Strukturreform ausspielen34, dann zeigt das Beispiel der Dominikaner, wie eine partizipativ angelegte Verfassung gleichermaßen ad intra (in Bezug auf die interne Organisation) wie auch ad extra (in Bezug auf die pastorale und wissenschaftliche Sendung) wirken kann. Erst eine Kirche, die nach innen volle Beteiligungsgerechtigkeit für alle ihre Mitglieder realisiert, wird nach außen hin die Gerechtigkeit des Reich Gottes verkünden können.

Erst eine Kirche, die nach innen volle Beteiligungsgerechtigkeit für alle ihre Mitglieder realisiert, wird nach außen hin die Gerechtigkeit des Reich Gottes verkünden können.

Prekäre Machtbeziehungen

Damit meine Ausführungen nicht spirituell „abheben“, ist abschließend explizit auf problematische Machtkonstellationen im Predigerorden einzugehen. Ich tue dies in zweifacher Hinsicht: im Blick auf die Genderthematik (1.) und im Blick auf die Inquisition (2.).

1. Neben den Brüdern, von denen bisher die Rede war (ca. 5.500 weltweit), umfasst die dominikanische Gemeinschaft im Ganzen noch weitere Gruppen. Zu nennen sind die ca. 2.500 klausurierten Dominikanerinnen (Moniales), die über 25.000 apostolisch tätigen Schwestern in ca. einhundert dominikanischen Kongregationen und Gemeinschaften sowie die ca. 144.000 Männer und Frauen, die sich in den sog. „Dominikanischen Gemeinschaften“ der Laien organisiert haben.35 Die dominikanische Nomenklatur kennt eine Fülle von Bildern bzw. Bezeichnungen, die dem Miteinander der verschiedenen Zweige Ausdruck verleihen und somit den Orden ad intra ekklesiologisch definieren. Zwei Metaphern sind dabei zentral: die der Geschwisterlichkeit als Zuordnungsbeschreibung der diversen Gruppen im Gesamtorden, und – daraus abgeleitet – die Rede von der Familia Dominicana.36 Hier ist der Familienbegriff natürlich ein nicht-biologischer und ist metaphorisch intendiert.

Trotz dieser (relativ jungen), Inklusion anzielenden Begrifflichkeit ist ein gleichberechtigtes Miteinander von Frauen und Männern innerhalb des Ordens längst noch nicht überall selbstverständlich

Trotz dieser (relativ jungen), Inklusion anzielenden Begrifflichkeit ist ein gleichberechtigtes Miteinander von Frauen und Männern innerhalb des Ordens längst noch nicht überall selbstverständlich. Das ist nicht zuletzt der grundlegenden Genderproblematik im Gesamt der katholischen Kirche geschuldet. Die Nichtzulassung von Frauen zum Priesteramt und damit der faktische Ausschluss von Frauen aus einflussreichen Leitungspositionen in Rom und vor Ort hat auch Ungleichheiten im Gesamt der Familia Dominicana zur Folge. Keine noch so ernst gemeinte Geschwisterlichkeitsrhetorik kann die in der katholischen Ämtertheologie gründende funktionale Asymmetrie zwischen Männern und Frauen ganz allgemein und damit auch zwischen Brüdern und Schwestern im Ordo Praedicatorum verdecken. Dies gilt v.a. im Bezug auf die kirchenamtliche Zulassung zur Predigt im engeren Sinne (Homilie), die bis heute Frauen versagt wird.37 Konkrete Konsequenzen eines gleichberechtigten Miteinanders von Frauen und Männern innerhalb der Familia Dominicana „sind noch kaum gezogen, das Modell einer geschwisterlichen Kirche, eines geschwisterlich-partnerschaftlichen Ordens, einer geschwisterlichen Verkündigung noch kaum realisiert.“38 Vor diesem Hintergrund steht die ordenstheologische Begrifflichkeit immer im Verdacht, real existierende Machtasymmetrien ideologisch zu überhöhen. Dieser Verdacht muss eine Ordensgemeinschaft, die sich seit nunmehr mehr als 800 Jahren der Predigt der veritas (Wahrheit) verschrieben hat, ins Mark treffen.39

2. Macht ist immer zwiespältig. Macht als potestas beruht auf einer prinzipiellen Asymmetrie, insofern sie „innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen“40 sucht. Der zweite Machttypus, die auctoritas, funktioniert anders: Autorität beruht auf einem Verhältnis freier und gegenseitiger Anerkennung. Good governance im Dominikanerorden bedeutet, dass Machtfragen nicht tabuisiert, sondern – im Gegenteil – thematisiert werden. Die Beziehungs- und Pastoralmacht, die Ordensbrüder mit auctoritas ausüben, zielt auf die De-Potenzierung asymmetrischer Machtbeziehungen: ad intra und ad extra. Das ist das absolute Gegenteil zu Abhängigkeitsverhältnissen und missbräuchlichen Übergriffen. Nur auf diese Weise kann das real existierende Machtgefüge auch innerhalb der klösterlichen Gemeinschaften für ein wirkliches Empowerment der Brüder genutzt werden. Andernfalls scheitert die brüderliche Gemeinschaft an der Machtfrage.

Die Inquisition, für die Dominikaner wesentlich Verantwortung tragen41, steht für ein solches individuelles und kollektives Versagen der Brüderlichkeit im Predigerorden!

Die Inquisition, für die Dominikaner wesentlich Verantwortung tragen, steht für ein solches individuelles und kollektives Versagen der Brüderlichkeit im Predigerorden!

Dominikaner der norddeutschen Ordensprovinz Teutonia haben sich diesem Versagen gestellt. In einer öffentlichen Erklärung aus dem Jahr 2000 heißt es dazu: „Deutsche Dominikaner waren nicht nur in die Inquisition verstrickt, sondern haben sich aktiv und umfangreich an ihr beteiligt. (…) [Wir] erkennen (…) heute die verheerenden Folgen dieses Tuns unserer Brüder. Wir empfinden dies als ein dunkles und bedrückendes Kapitel unserer Geschichte. Dies gilt in gleicher Weise für die nachgewiesene Beteiligung des deutschen Dominikaners Heinrich Institores an der Hexenverfolgung. (…) Folter, Verstümmelung und Tötung haben unendliches Leid über zahllose Menschen gebracht; deutsche Dominikaner haben dazu, neben anderen, die Voraussetzung geschaffen. Die Geschichte dieser Opfer – namenlos und vergessen – können wir nicht ungeschehen machen. Wiedergutmachung ist unmöglich. Uns bleibt die Verpflichtung zur Erinnerung. Wir wissen, dass der Geist von Inquisition und Hexenverfolgung – Diskriminierung, Ausgrenzung und Vernichtung Andersdenkender – auch heute latent oder offen in Kirche und Gesellschaft, unter Christen und Nicht-Christen lebendig ist. Dem entgegenzutreten und sich für eine umfassende Respektierung der Rechte aller Menschen einzusetzen, ist unsere Verpflichtung, die wir Dominikaner den Opfern von Inquisition und Hexenverfolgung schulden.“42

Glücklicherweise hat die dominikanische Tradition nicht bloß Inquisitoren hervorgebracht, sondern auch mutige Prediger der Menschenrechte wie Antón Montesino (ca. 1485-1540)43, eine unerschrockene Kritikerin kirchlichen Machtmissbrauchs wie Katharina von Siena (1347-1380)44, den Friedensnobelpreisträger Dominique Pire (1910-1969)45 oder den Märtyrerbischof Pierre Claverie (1938-1996)46. Ihrem Engagement verdankt sich meine Hoffnung, dass die inzwischen über 800 Jahre alte Verfassung des Ordo Praedicatorum spirituelle wie strukturelle Inspiration sein kann für die dringend anstehende demokratische Erneuerung der katholischen Kirche in toto.47

  1. Rainer Maria Woelki, „Die Katholische Kirche ist keine Demokratie“ [Interview], in: Welt v. 20.8.2011 = https://www.welt.de/politik/deutschland/article13554783/Die-katholische-Kirche-ist-keine-Demokratie.html [abgerufen: 15.10.2019].
  2. Karl-Heinz Menke, „Kirche kann nie Demokratie werden“ [Interview], in: Domradio v. 11.9.2019 = https://www.domradio.de/themen/rainer-maria-kardinal-woelki/2019-09-11/kirche-kann-nie-demokratie-werden-theologe-menke-sieht-keinen-spielraum-beim-frauenpriestertum [abgerufen: 15.10.2019].
  3. Päpstlicher Rat für die Gesetzestexte, Brief an Kardinal Marc Ouellet, Präfekt der Kongregation der Bischö-fe, v. 1.8.2019 [Arbeitsübersetzung des Sekretariats der DBK] = https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2019/2019-09-04-Schreiben-Rom-mit-Anlage-dt-Uebersetzung.pdf [abgerufen: 15.10.2019].
  4. Vgl. Christian Morgenstern, Die unmögliche Tatsache [1932], in: ders., Palmström. Alle Galgenlieder, Zürich 1981, 163-164, hier 164.
  5. Mein Text greift zurück u.a. auf Ulrich Engel, „Unsere Demokratie soll Ausdruck unserer Brüderlichkeit sein“ – Eine theologische Rekonstruktion von Geschwisterlichkeitskonzeptionen in katholischen Ordensgemeinschaften am Beispiel des Ordo Praedicatorum, in: Ulrike Schneider / Helga Völkening / Daniel Vorpahl (Hrsg.), Zwischen Ideal und Ambivalenz. Die Darstellung der Geschwisterbeziehungen in ihren sozi-okulturellen Kontexten, Frankfurt/M. u.a. 2015, 303-318; ders., Zur demokratischen Verfassung des Domi-nikanerordens, in: Schweizerische Kirchenzeitung 166 (1998), 474-477 (Nr. 33-34/1998).
  6. Edmund Arens, Christopraxis. Grundzüge theologischer Handlungstheorie (Quaestiones disputatae 139), Freiburg/Br. 1992, 157.
  7. Vgl. ebd.
  8. Grundlegend s. Thomas Eggensperger / Ulrich Engel, Dominikanerinnen und Dominikaner. Geschichte und Spiritualität (Topos Taschenbücher Bd. 709), Kevelaer 2010.
  9. Vgl. dazu auch Ulrich Engel, Konsens und Wahrheit. Der Dominikanerorden als praktisch verfasste Kommunikationsgemeinschaft, in: ders., Gott der Menschen. Wegmarken dominikanischer Theologie, Ostfildern 2010, 14-40.
  10. Vgl. Harald Dreßing u.a., Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz. Projektbericht, Mannheim – Heidelberg – Gießen 2018 = https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2018/MHG-Studie-gesamt.pdf [abgerufen: 15.10.2019].
  11. Zur Entstehungsgeschichte des Ordens vgl. Thomas Eggensperger / Ulrich Engel, Dominikanerinnen und Dominikaner, a.a.O., 13-28.
  12. Vgl. Manuel Merten, „Wenn alle Macht vom Volk ausgeht …“. Die demokratische Verfassung des Dominikanerordens als Alternative in einer hierarchisch verfassten Kirche (Ausgewählte Vorträge der Karl-Rahner-Akademie Köln), Köln [Manuskriptdruck] o.J. [1995], 12f.
  13. Vgl. dazu grundlegend Thomas Eggensperger, Orden – Gemeinschaften kritischer Solidarität in der Kirche? Betrachtungen unter ekklesiologischer Perspektive, in: Ordenskorrespondenz 37 (1996), 166-176.
  14. Vgl. Christian Bauer, Stadtluft macht frei? Mittelalterliche Stadtpastoral der Bettelorden, in: Wort und Ant-wort 53 (2012), 149-154.
  15. Vgl. dazu Jordan von Sachsen, Von den Anfängen des Predigerordens, hrsg. von Wolfram Hoyer (Dominikanische Quellen und Zeugnisse Bd. 3), Leipzig 22003.
  16. Vgl. Max Weber, Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriss der verstehenden Soziologie, besorgt von Johannes Winckelmann, Tübingen 5. rev. Aufl. 1985, 674.
  17. Ders., Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. Vollständige Ausgabe, hrsg. u. eingeleitet von Dirk Kaesler, München 32010, 152.
  18. Der folgende Abschnitt orientiert sich an Thomas Eggensperger / Ulrich Engel, Dominikanerinnen und Dominikaner, a.a.O., 163-169.
  19. Timothy Radcliffe, Gemeinschaft im Dialog. Ermutigung zum Ordensleben, hrsg. von Thomas Eggensperger und Ulrich Engel (Dominikanische Quellen und Zeugnisse Bd. 2), Leipzig 2001, 160.
  20. Ebd.
  21. LCO 307.
  22. Päpstlicher Rat für die Gesetzestexte, Brief an Kardinal Marc Ouellet v. 1.8.2019, a.a.O.
  23. Timothy Radcliffe, Gemeinschaft im Dialog, a.a.O., 154.
  24. Vgl. Ulrich Engel, Konsens und Wahrheit. Der Dominikanerorden als praktisch verfasste Kommunikationsgemeinschaft, in: ders., Gott der Menschen. Wegmarken dominikanischer Theologie, Ostfildern 2010, 14-40.
  25. Timothy Radcliffe, Gemeinschaft im Dialog, a.a.O., 156; vgl. dazu auch Simon Tugwell, Dominican Risks, Risks, in: Dominican Ashram December 1983, 182.
  26. Timothy Radcliffe, Gemeinschaft im Dialog, a.a.O., 157.
  27. Ebd., 141.
  28. LCO 2,1: „ut unanimes habitemus in domo et sit nobis anima una et cor unum in Deo“.
  29. Zum ersttestamentlichen Hintergrund vgl. Dtn 6,5; 10,12; 11,13.18; 13,4 u.ö.
  30. Zum exegetischen Befund vgl. den Kommentar von Rudolf Pesch, Die Apostelgeschichte (Apg 1-12) (Evangelisch-Katholischer Kommentar zum Neuen Testament Bd. V/1), Zürich – Einsiedeln – Köln 1986, 179-182.
  31. Vgl. Herbert Grundmann, Religiöse Bewegungen im Mittelalter. Untersuchungen über die geschichtlichen Zusammenhänge zwischen der Ketzerei, den Bettelorden und der religiösen Frauenbewegung im 12. und 13. Jahrhundert und über die geschichtlichen Grundlagen der Deutschen Mystik [Habil.-Schrift 1933], Darmstadt 1977.
  32. Johann Baptist Metz, Mystik der offenen Augen. Wenn Spiritualität aufbricht, Freiburg/Br. 2011.
  33. A Dominican Blessing, in: Early Dominicans. Selected Writings, ed. Simon Tugwell, New York 1982, 153.
  34. Vgl. Rainer Maria Woelki / Rudolf Voderholzer, Synodaler Weg hin zum „Primat der Evangelisierung“ [Alternativer Statutenentwurf zum Synodalen Weg v. 26.7.2019] = https://www.bistum-regensburg.de/fileadmin/redakteur/News/PDF/190726_Synodaler-Weg-Statutenentwurf_Woelki_und_Voderholzer.pdf [abgerufen: 15.10.2019].
  35. Die Zahlen sind grob gerundet. Genauere – allerdings ältere (Stand 2008) – Angaben finden sich bei Thomas Eggensperger / Ulrich Engel, Dominikanerinnen und Dominikaner, a.a.O., 215f,
  36. Vgl. hierzu Ulrich Engel, Charismatisch und katholisch. Zur ekklesiologischen Ortsbestimmung des Dominikanerordens, in: Thomas Eggensperger / Ulrich Engel / Leo Oosterveen (Hrsg. / Red.), Kirche in Bewegung. Deutsch-niederländische Reflexionen zur Ekklesiologie aus dominikanischer Sicht / Kerk in beweging. Duits-Nederlandse reflecties over ecclesiologie vanuit dominicaans perspectif (Kultur und Religion in Europa Bd. 6), Münster 2007, 77-82.
  37. Vgl. kritisch dazu aus dominikanischer Sicht: Mary Catherine Hilkert / Benedikta Hintersberger / Hervé Legrand / Mary O‘Driscoll / Paul J. Philibert, Das dominikanische Predigtcharisma. Eine Untersuchung. Aus dem Englischen von Sabine Schratz, in: Thomas Eggensperger / Ulrich Engel (Hrsg.), Dominikanische Predigt (Dominikanische Quellen und Zeugnisse Bd. 18), Leipzig 2014, 135-154; Ingrid Grave / Jordana Schmidt / Monika Zangerle (Hrsg.), Frauen in der Kirche? Unverzichtbar, Freiburg/Ue. 2015; Ulrich Engel, „Von Gott berufen – vom Kirchenrecht verhindert“. Dominikanerinnen für Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche, in: Kontakt. Freundesgabe der Dominikaner-Provinz Teutonia 44 (2016), 68-69
  38. Benedikta Hintersberger, Maria von Magdala. Patronin des Dominikanerordens, in: Thomas Eggensperger / Ulrich Engel (Hrsg.), Dominikanische Predigt, a.a.O., 249-255.
  39. Vgl. dazu Thomas Eggensperger / Ulrich Engel (Hrsg.), Wahrheit. Recherchen zwischen Hochscholastik und Postmoderne (Walberberger Studien / Philosophische Reihe Bd. 9), Mainz 1995.
  40. Max Weber, Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriß der verstehenden Soziologie [1921/22], Tübingen 1972, 28.
  41. Vgl. dazu das Themenheft „Inquisition“ der Zeitschrift Wort und Antwort 44 (2003), 1-48.
  42. Akten des Provinzkapitels der Dominikaner-Provinz Teutonia, Walberberg 2000, Nr. 34, veröffentlicht im Themenheft „Inquisition“ der Zeitschrift Wort und Antwort, a.a.O., 1.
  43. Vgl. dazu Ulrich Engel, Gerechtigkeitstheoretische Ansprüche dominikanischen Predigens. Eine systematisch-theologische Reflexion im Anschluss an die Predigt des Antón Montesino OP und seiner Brüder 1511 in Santo Domingo, in: Mariano Delgado (Éd./Hrsg.), „Ces gens ne sontils pas des hommes?“ – Évangile et prophétie. Colloquede la Faculté de théologie de Fribourg / „Sind sie etwa keine Menschen?“ – Evangelium und Prophetie. Kolloquium der Theologischen Fakultät Freiburg (Studia Friburgensia vol. 116 / Series historica vol. 10), Fribourg 2013, 261-285.
  44. Vgl. dazu Suzanne Noffke, Klarer Blick in dunklen Zeiten. Caterina von Siena. Aus dem Amerikanischen von Magdalena Dörtelmann, Angelica Kliem, Franziska Madl, Maria-Markus Przyrembel und Aurelia Spendel (Dominikanische Quellen und Zeugnisse Bd. 16), Leipzig 2012.
  45. Vgl. Guido Van Damme, Dominique Pire. Friedensnobelpreisträger. Mit einem Nachwort von Bernhard Kohl. Aus dem Französischen von Marcel Oswald OP (Dominikanische Quellen und Zeugnisse Bd. 14), Leipzig 2010.
  46. Vgl. Jean-Jacques Pérrenès, Pierre Claverie. Dominikaner und Bischof in Algerien. Aus dem Französischen von Laurentius Höhn / Marcel Oswald unter Mitarbeit von Ulrich Engel und Christian Babendreier (Dominikanische Quellen und Zeugnisse Bd. 17), Leipzig 2014.
  47. Vgl. zur Dringlichkeit der Reform vgl. der engagierte Essay von Daniel Bogner, Ihr macht uns die Kirche kaputt… …doch wir lassen das nicht zu!, Freiburg/Br. 2019, 30-35 („Was wir brauchen: eine demokratische Kirche“).

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