012019

Editorial

Ursula Hahmann

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

die Kirche eine Marke? Leicht kann man sich die Einwände vorstellen, die bei dieser Frage zu hören sind. Schließlich ist Kirche kein Unternehmen, ein Gottesdienst keine Dienstleistung, ein Heilsversprechen keine Unique Selling Proposition, die Verkündigung keine Werbung und überhaupt die Ökonomisierung aller Lebensbereiche ein großes Übel.

Eine Marke jedoch, so die heute weit verbreitete Definition, ist ein Vorstellungsbild in den Köpfen der Anspruchsgruppen. Und ein Vorstellungsbild – das hat so ziemlich jede*r zur Kirche im Kopf. Im Laufe der letzten Jahre und Jahrzehnte ist dieses Bild heterogener, unschärfer geworden. Das hat zum einen damit zu tun, dass sich das Wirken der Kirche differenziert hat und zum anderen damit, dass ihre Relevanz, die Anerkennung ihrer normativen Identität und damit ihre Fähigkeit, das Bild zu diktieren, zurückgegangen sind.

In dieser Ausgabe machen wir dieses Vorstellungsbild – die Marke – zum Thema. Wir freuen uns sehr, dass wir dafür interessante Autor*innen gewinnen konnten, u.a. den “Marketingpapst” Heribert Meffert, Inhaber des ersten Marketinglehrstuhls Deutschlands, und den “Markenpapst”, Deutschlands führenden Markenforscher, Franz-Rudolph Esch. Darüber hinaus weitere Fachleute, die aus konzeptioneller oder praktischer Sicht Einblick in ihre Erkenntnisse und Erfahrungen gewähren.

Wir hoffen auf anregende Lektüre und freuen uns über Feedback.

futur2 möglich machen

Hinter der futur2 steht ein Verein, in dem alle ehrenamtlich arbeiten.

Für nur 20 € pro Jahr machen Sie als Mitglied nicht nur die futur2 möglich, sondern werden auch Teil eines Netzwerks von Leuten, die an der Entwicklung von Kirche und Gesellschaft arbeiten.

» MEHR ERFAHREN