012021

Foto: Mike Flamenco/Unsplash

Service & Dialog

Frank Reintgen

Es bleibt alles anders – 10 Jahre futur2

Im Jahr 2011 erschien die erste futur2. Seit zehn Jahren erscheint zweimal jährlich eine neue Ausgabe des Onlinemagazins zu Themen der Strategie und Entwicklung in Kirche und Gesellschaft. Grund zum Feiern, aber auch Gelegenheit, Rückschau zuhalten. Der folgende Beitrag zeichnet wichtige Etappen der rasanten Entwicklungsgeschichte der futur2 nach.

Wie alles begann

Im Jahr 2011 ging die erste Ausgabe der futur2 online. Herausgeber waren Valentin Dessoy, Gundo Lames, Martin Lätzel und Frank Reintgen. Nach intensiven, konzeptionellen Überlegungen gründeten die vier dazu die futur2 GbR. Vision der Gründer war es, eine Onlineplattform zum Themenfeld „Strategie und Entwicklung in Kirche und Gesellschaft“ zu etablieren.

In der Folge erschien die futur2 unter www.futur2.org als Onlinemagazin. In dieser frühen Phase der futur2 wurden die Autorinnen und Autoren primär in den persönlichen Netzwerken und Arbeitskontexten der Herausgeber gefunden. Von Anfang an gab es eine große Bereitschaft bei Autorinnen und Autoren, Beiträge beizusteuern. Eine Ausgabe bestand schon damals jeweils aus einem Mix von konzeptionellen Beiträgen, Praxisreflexionen, methodischen Artikeln und Hinweisen auf neue Publikationen.

Die ersten Jahre erschien futur2 noch in einem sehr schlichten und 08/15-Layout. Dennoch gelang es schnell, viele Leserinnen und Leser zu gewinnen. Anders als heute war die futur2 in dieser Phase nur für Abonnentinnen bzw. Abonnenten zugänglich. Die ersten Strategiekongresse waren eine wichtige Plattform, um auf das neue Onlinemagazin aufmerksam zu machen.

Von der GbR zum e.V.

Es zeigte sich bald, dass das Abo-Modell der Sharing-Kultur des Internets entgegenstand. Auch waren die Herausgeber mit dem selbstgestrickten Layout des Onlinemagazins zunehmend unzufriedener. Zudem zeichnete sich ab, dass gewünschte Funktionalitäten nicht mehr ohne professionelle Unterstützung umzusetzen waren.

Deshalb wurde nach einer neuen Organisationsform gesucht, um einen Relaunch des Magazins zu realisieren. Die GbR wurde aufgelöst, Gundo Lames und Martin Lätzel mussten wegen fehlender zeitlicher Kapazitäten aus der Redaktion ausscheiden. In der Folge wurde auf Initiative von Valentin Dessoy und Frank Reintgen am 5. April 2014 in Köln der Verein „Strategie und Entwicklung in Kirche und Gesellschaft e.V.“ gegründet. Valentin Dessoy (1. Vorsitzender), Barbara Kruse (2. Vorsitzende), Frank Reintgen (Schriftführer) und Ralph Baumgarten (Kassenführer) bildeten den ersten Vorstand des Vereins.

Ziel des neu gegründeten Vereins war es, Menschen, denen die nachhaltige Entwicklung von Kirche und Gesellschaft auf Grundlage des christlichen Menschenbildes ein Anliegen ist, miteinander zu vernetzen. Dazu gibt der Verein die Onlinezeitschrift futur2 heraus und stellt die redaktionelle Betreuung der Seite sicher. Schon bei der Gründung gab es die Hoffnung, dass der Verein über die Herausgabe von futur2 hinaus, durch die Organisation von Kongressen und Fachveranstaltungen, den Dialog über die langfristige, wertorientierte Entwicklung von Gesellschaft und Kirche fördern könnte.

Bei den jährlich stattfindenden Mitgliederversammlungen des Vereins steht deshalb bis heute neben einem satzungsgemäß vorgesehenen formalen Teil der fachliche Austausch und die Möglichkeit zur Vernetzung im Fokus dieser Events.

Relaunch und Markenbildung

Die neue Organisationsform als e.V. ermöglichte es, Stiftungsgelder für den dringend notwendigen Relaunch zu akquirieren. In Kooperation mit der Agentur XIQIT aus Aachen entstand ein neues Logo sowie das markante Design der neuen futur2. Ein schöner Nebeneffekt dieser Kooperation war es, dass Ursula Hahmann, Geschäftsführerin der XIQIT, als Redaktionsmitglied für futur2 gewonnen (und später auch als Mitglied im Vorstand des Vereins eingebunden) werden konnte. Im Frühjahr 2015 erschien die erste Ausgabe von futur2 im neuen Gewand. Mit dem Relaunch endete auch das Abo-Modell von futur2 und die Artikel sind seither kostenfrei für alle lesbar. Die laufenden Kosten für den Betrieb des Onlinemagazins werden nun über die Mitgliedsbeiträge des Vereins finanziert. Auch in der neuen Organisationsform bleibt das Onlinemagazin futur2 ein Herzensprojekt. Die Redaktion wie auch die Autorinnen und Autoren arbeiten seit der ersten Ausgabe ohne Honorare.

Mit dem Relaunch startete die Redaktion auch die Präsenz der futur2 auf Facebook. Ein Twitterkanal, der auf neue Ausgaben und ausgewählte Artikel hinweist, hat sich ebenfalls etabliert. Dass futur2 wahrgenommen wird, zeigen die hohen, stetig wachsenden Klickzahlen. Und immer wieder erreichen die Redaktion Anfragen, einzelne Artikel nachdrucken bzw. an anderer Stelle veröffentlichen zu dürfen. Auch im wissenschaftlichen Betrieb finden die Artikel Beachtung und werden wahrgenommen. Zunehmend gelingt es, profilierte Autorinnen und Autoren dafür zu gewinnen, Beiträge für futur2 beizusteuern und die einzelnen Ausgaben von futur2 werden inzwischen von einem deutlich gewachsenen Redaktionsteam verantwortet.

Verein übernimmt die Trägerschaft für die Strategiekongresse

Von Beginn an gab es eine große Nähe und personelle Überschneidung zwischen den „Macherinnen bzw. Machern“ von futur2 und der Kongressreihe „Strategie und Entwicklung in Kirche und Gesellschaft“. Verschiedene Umstände haben dazu geführt, dass die bisherige Trägerstruktur des Strategiekongresses neu überdacht werden musste:

  • Nach dem letzten Strategiekongress 2019 zeichnete sich ab, dass es einen Wechsel bei den bisherigen Trägern der Kongressreihe geben würde
  • Aus unterschiedlichen Gründen schieden mehrere Personen aus dem Kongressboard aus, also der Gruppe, die bisher die Strategiekongresse organisierte

Nach Prüfung verschiedener Optionen wurde im Board des Strategiekongresses ein Modell favorisiert, bei dem der Verein „Strategie und Entwicklung in Kirche und Gesellschaft e.V.“ zukünftig die Trägerschaft für die Kongressreihe übernimmt. Der Vorstand des Vereins hat nach intensiver Prüfung des Modells im Sommer 2020 beschlossen, künftig die Trägerschaft der Kongressreihe zu übernehmen.

Die Vorbereitungen für den 7. Strategiekongress, der vom 7. bis 8. Dezember 2021 in Bensberg stattfinden wird, läuft auf vollen Touren. Er wird unter dem Thema „Auflösung. Kirche reformieren, unterbrechen, aufhören?“ stehen. Es zeichnet sich ab, dass auch dieser Kongress wie bisher in Kooperation mit anderen Partnern durchgeführt wird. Neben der Thomas Morus Akademie, kairos Coaching, Consulting, Training und dem Bistum Trier konnte auch midi (Evangelische Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung) als Veranstalter für den kommenden Kongress gewonnen werden. Durch die Kooperation mit midi bekommt die schon lange gewünschte ökumenische Perspektive der Kongressreihe einen starken Auftrieb.

futur2 wächst – Umbenennung des Vereins

Inzwischen hat der Verein über 100 Mitglieder, die mir ihren Mitgliedsbeiträgen vor allem das Erscheinen des Onlinemagazins ermöglichen. Aber futur2 hat sich in den vergangenen 10 Jahren zu einer Marke entwickelt, die mehr umfasst. So war es folgerichtig, dass sich der Verein“Strategie und Entwicklung in Kirche und Gesellschaft e.V.“ im Oktober 2020 umbenannt hat und nun „futur2 e.V.“ heißt. Der Verein futur2 wird auch weiterhin Menschen vernetzen, die nach Strategien und innovativen Ideen suchen, wie nachhaltige Entwicklung von Kirche und Gesellschaft angestoßen und realisiert werden kann.

Auch weiterhin werden Menschen zusammengebracht, die sich trauen, Kirche und Gesellschaft neu zu denken und die ihre Kompetenzen und Kreativität zur Verfügung zu stellen, um die anstehenden kirchlichen und gesellschaftlichen Transformationsprozesse zu bewältigen. Der Verein futur2 verantwortet mit dem Onlinemagazin und der Kongressreihe zwei starke Formate, die auch künftig wichtige Impulse für eine zukunftsorientierte Kirchenentwicklung im deutschsprachigen Raum setzen werden.

futur2 möglich machen

Hinter der futur2 steht ein Verein, in dem alle ehrenamtlich arbeiten.

Für nur 20 € pro Jahr machen Sie als Mitglied nicht nur die futur2 möglich, sondern werden auch Teil eines Netzwerks von Leuten, die an der Entwicklung von Kirche und Gesellschaft arbeiten.

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