Ermöglichungspastoral – ein Selbstversuch
Ein Dekanatsprozess im Selbstauftrag – der Rahmen
Herbst 2014: Hauptberufliche pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dekanat Mainz-Süd zieht es in die Veränderung. Es passt nicht mehr. Die Strukturen und Personalpolitik im Bistum sind volkskirchlich orientiert und entfalten wenig Kraft für Innovation und Zukunftsgestaltung. Ein kulturverändernder Bistumsprozess und damit verbundene Steuerungsimpulse sind noch nicht in Sicht. Was ist zu tun? Warten auf den Wandel von oben? Frust schieben? Oder Augen zu und einfach weiter machen?
Wir nutzen die Freiräume und stoßen selbst einen Entwicklungsprozess für das Dekanat an. Wir bringen das kollegiale Miteinander und den Veränderungsbedarf mit der Gestaltungsfreiheit der Dekanatsebene zusammen, bündeln unsere Kompetenzen und eröffnen eine Initiative zur stärkeren Kooperation und Vernetzung der bestehenden kleinen Teams und Pfarreien.
Der Raum des Dekanates ist geeignet, einen Entwicklungsprozess wirksam zu gestalten: Die Hierarchie ist flach. Der Dekan leitet das Dekanat partizipativ. Es gibt sowohl auf der Ebene der Hauptberuflichen als auch der der Ehrenamtlichen Strukturen und Foren zum Austausch. Die Größe des Dekanates ist mit drei Pfarrgruppen und 3 Pfarreien überschaubar. Die Stimmung ist gut.
Der Raum des Dekanates ist geeignet, einen Entwicklungsprozess wirksam zu gestalten: Die Hierarchie ist flach. Der Dekan leitet das Dekanat partizipativ. Es gibt sowohl auf der Ebene der Hauptberuflichen als auch der der Ehrenamtlichen Strukturen und Foren zum Austausch.
Der Dekan bindet diese Initiative in Absprache mit der Dienstgemeinschaft offiziell in die Dekanatsarbeit ein und sie wird zum Schwerpunkt der jährlichen dreitägigen Klausurtagung der Hauptberuflichen.
Im Rahmen dieser Tagung findet der Prozess seinen offiziellen Start. Die anwesenden Mitglieder der Dekanatskonferenz sprechen sich dafür aus, den begonnen Dialog in einen Dekanatsprozess überzuleiten um nachhaltig am Thema zu bleiben. Sieben Personen aus der Dienstgemeinschaft (bestehend aus knapp 30 aktiven Hauptberuflichen) werden beauftragt, eine Steuerungsgruppe zu bilden. Diese holt die bistumsinterne kirchliche Organisationsberatung ins Boot, die den Prozess in der Startphase begleiten wird.
Die Mitglieder der Steuerungsgruppe verstehen sich als Vordenkerinnen und Vordenker. Ihre Aufgabe sehen sie darin, im Dekanat Räume und Plattformen für den Austausch und die Vernetzung von Arbeitsbereichen und Themen zu schaffen, wodurch Schwerpunktsetzungen und Innovation ermöglicht werden. Dies geschieht im Rahmen der üblichen Konferenzen, Recollectiones und mehrtägigen geistlich-pastoralen Tage, durch den Ausbau der digitalen Vernetzung und die Bildung von Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen. In weiteren Schritten sollen Ehrenamtliche in den Prozess einbezogen werden. In der Entwicklung einer neuen Ehrenamtskultur im Sinne der Ermöglichungspastoral jenseits von Pfarreigrenzen liegt der eigentliche Gewinn des Prozesses. Dass zunächst nur die Hauptamtlichen am Thema arbeiten, folgt der Idee, dass sie voran gehen und selbst vorab positive Erfahrungen gemacht haben, damit sie die Ehrenamtlichen besser begleiten zu können. Dazu braucht es Zeit.
Im Verlauf der Arbeit zeigt sich, dass konkrete Vernetzungsforen, die auf Wunsch der Hauptberuflichen ins Leben gerufen wurden, z.T. ihr Potential nicht entfalten und weniger stark an Kontur und Dynamik gewinnen, als von der Steuerungsgruppe erwartet. Es muss nicht lange nach den Gründen gesucht werden: Viele der pastoralen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, weitgehend Pfarrer und Gemeindereferentinnen, sind stark im Parochialprinzip und damit im traditionellen Rollenbild verhaftet. Hier fühlen sie sich sicher, auch dann, wenn es mühsam geworden ist, volkskirchlich orientierte Gemeindebilder aufrecht zu erhalten. Stärkere Vernetzung würde Aufgabenfelder funktional statt territiorial ausrichten. Dazu bräuchte es nicht nur zeitliche Ressourcen und noch zu erwerbende Kompetenzen, sondern auch fluide Strukturen in größeren Einheiten, Vereinbarungen und idealerweise natürlich Prozesse zur Entwicklung der Berufsrollen und Spezialisierungen, kurz Personalentwicklung und Leitung. Was in vielen Bistümern diesbezüglich schon weiter entwickelt ist, ist im Bistum Mainz noch nicht so weit. Wir bleiben also auf Dekanatsebene.
Viele der pastoralen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, weitgehend Pfarrer und Gemeindereferentinnen, sind stark im Parochialprinzip und damit im traditionellen Rollenbild verhaftet.
Damit bleibt die Entscheidung zur Kooperation Sache des Einzelnen. Es gibt außer den internen Vereinbarungen und der persönlichen Selbstverpflichtung keinerlei Verbindlichkeit der Mitarbeit. Wer am Prozess partizipieren und mitgestalten möchte, hat dazu die Möglichkeit und ist persönlich motivert. Wer nicht möchte, wird sich bestenfalls raushalten, schlimmstenfalls verhindern.
Eine Unterstützung durch Begleitung und Coaching auf Bistumsebene, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung der Berufsprofile, wäre hilfreich. Dass es dies im Rahmen eines Bistumsprozesses nicht gibt, zeigt einerseits Grenzen auf – andererseits ist der Raum innerhalb dieser Grenzen groß und reizvoll genug, um Kulturveränderung zu generieren.
Effektive Kooperationen entwickeln sich in einem Bereich, der neu aufgebaut wird (Schulung ehrenamtlich Engagierter in der Flüchtlingsarbeit) oder in den Feldern, die Synergieeffekte nutzen wollen (z.B. im Freizeitbereich der Firmvorbereitung). Hier ist es einfach sinnvoll, Kräfte zu bündeln.
Eine Vernetzung in der Fläche mit dem Ziel der Differenzierung und Erweiterung von Angeboten, um zielgruppenschärfer auf bestimmt Orte oder Kommunikationsformen fokussiert zu agieren und Ehrenamtliche als Getaufte und Gefirmte stärker zu beteiligen, geschieht nur punktuell. Hier zeigt sich, dass diese Kulturveränderungen auch unabhängig von Strukturen und Gremienbeschlüssen entsteht. Sie beginnen dort, wo Visionen und Ideen im Raum sind, wo Haupt- und Ehrenamtliche den Sprung wagen wollen und sich von traditionellen Rollen, Kirchen- und Gemeindebildern lösen.
Mit der Einsicht und Erfahrung in der Steuerungsgruppe, dass Zukunftsgestaltung im Netzwerk nur in einer veränderten Haltung der Beteiligten Gestalt gewinnen wird, verschiebt sich der Fokus im Dekanatsprozess. Es geht tiefer. Der Prozess wird geistlich. Die Fragen „Für wen sind wir da?“, „Wie müssen sich unsere Rollen verändern?“ und „Was ist wirklich unser Auftrag?“ rücken in den Mittelpunkt und werden intensiv in den Dialog gebracht. Es geht ans Eingemachte, um berufliche und persönliche Identitäten und um kulturverändernde Entwicklungen von Berufsrollen und Kirchenbildern. Da wird es auch mal emotional. Die Ungleichzeitigkeiten und unterschiedlichen Haltungen werden sichtbar.
Kulturveränderung … beginnt dort, wo Visionen und Ideen im Raum sind, wo Haupt- und Ehrenamtliche den Sprung wagen wollen und sich von traditionellen Rollen, Kirchen- und Gemeindebildern lösen.
Die Auseinandersetzung mit einem theologischen Bezug der Ermöglichungspastoral zum Christushymnus wird bedeutsam1. Stichworte wie „Kenosiskompetenz“, „Inkarnationskompetenz“ und „Sendungskompetenz“ machen deutlich, dass die ermöglichungspastorale Haltung (subjektorientiert, differenziert, freilassend) nicht dem Schönreden der Veränderungskrise in der Kirche oder gar dem Abwälzen von Arbeit auf Ehrenamtliche dient, sondern sich die Haltung Gottes in Beziehung zum Menschen zum Vorbild nimmt und ein Aspekt der Nachfolge ist. Nehmen wir ernst, dass Gott aus sich herausgeht, Mensch geworden ist, in jedem Menschen Gestalt gewinnt und sich in Jesus Christus grade denen zuwendet, die nicht dazu gehören, gilt es, differenziert auf die Menschen zu hören, hinzugehen, zu fragen und sie ernst zu nehmen, statt sie mit fertigen (milieuverengten) pastoralen Konzepten („weil es bei uns so ist“) zu bedienen oder in bester Absicht zu bevormunden.
Die veränderte, sich zurücknehmende Rolle der Hauptberuflichen in der Ermöglichungspastoral erfüllt sich jedoch nicht in der Selbstzurücknahme und Empathie, sondern erfordert komplementär andere Qualifikationen. Je schöpferischer die Getauften und Gefirmten Verantwortung übernehmen, desto höher wird der Anspruch an ein gutes Coaching und eine professionelle Prozessbegleitung. Es gilt, sowohl die Entwicklung der einzelnen Person subjektsensibel als auch die Entwicklung eines Projektes professionell zu begleiten. Nicht alle pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind qualifiziert, diese Rolle füllen zu können.
Auch hier kommt wieder Personalentwicklung als wichtige Ressource ins Spiel. Gezielte Angebote an Fort- und Weiterbildungen und Trainings wären hilfreich. Die Steuerungsgrupe hat dieses im Blick. Im Rahmen der jährlichen Klausurtagung der Hauptberuflichen geht es, stark verkürzt, um „Kundenorientierung“ und Veränderung von Rollen der Haupt- und Ehrenamtlichen und damit um eine veränderte Haltung zur Ermöglichung neuer Formen des Kircheseins.
Pilotprojekt Erstkommunionkatechese in ermöglichungspastoraler Haltung
Kleiner Exkurs in den Alltag…
„Wer begleitet die AG Erstkommunion im Dekanatsprozess?“ Die Frage steht im Raum. Ich winde mich.
Wenn ich persönlich einen Arbeitsbereich in den letzten 15 Jahren gerne losgeworden wäre, wäre es die Erstkommunionvorbereitung gewesen. Ich bin es wirklich leid, trotz aller auch guten Erfahrungen und trotz der nun durch die Studie belegten Einsicht, dass die Vorbereitung besser ist als ihr Ruf2. Mir ist diese jahrgangsweise Erfassung in einem Konzept zu eng gedacht, zu inszeniert. Wir spielen Volkskirche ohne Volkskirche. Allerdings ist es etwas schwierig, die Verantwortung für die Erstkommunionkatechese in meinem zweiköpfigen Pastoralteam (der Pfarrer und ich) loszuwerden. Ich komme um diesen Arbeitsbereich vor Ort nicht herum. Aber mir noch einen Nachschlag auf Dekanatsebene zu holen – nein danke. Es gibt so nette andere Projekte im Dekanatsprozess…
Wofür ich aber zu haben bin, ist die Arbeit an einer neuen und veränderten Haltung in der Erstkommunionkatechese. Eine Haltung, die sich differenziert am Menschen, also am Kind und denen, die zu ihm gehören orientiert, … Eine Haltung, die nicht voraussetzt, dass alle, die mitmachen, gleich alt sind, die gleichen zeitlichen Ressourcen und Lebenswirklichkeiten haben ….
Andererseits: Ich habe Erfahrung in dem Bereich, fast 20 Jahre, ich habe viel ausprobiert und verändert. Ich bin beweglich, als Bistumsfremde nicht in der Rollenkultur des Bistums verhaftet und brauche die Erstkommunionvorbereitung nicht für mein berufliches Glück. Und ich bin qualifiziert in systemischer Beratung und kirchlicher Organisationsberatung. Objektiv spricht vieles dafür, dass ich es mache.
Ok – wenn schon, denn schon! Ich wittere die Chance! Aber – ich sage es gleich: Was die AG, wenn ich dafür verantwortlich bin, nicht liefern wird, ist noch ein weiterer religionspädagogisch wertvoller inhaltlicher und didaktischer Impuls. Keinen Gruppenstundenentwurf, keinen neuen Weggottesdienst, kein ausgearbeitetes Modell für einen Familiennachmittag. Keine Debatten über Kutten oder Kleider. Darum geht es nicht.
Wofür ich aber zu haben bin, ist die Arbeit an einer neuen und veränderten Haltung in der Erstkommunionkatechese. Eine Haltung, die sich differenziert am Menschen, also am Kind und denen, die zu ihm gehören orientiert, und nicht an den Gepflogenheiten der Gemeinde, der Tradition oder den Vorlieben und Terminkalendern der pastoralen Mitarbeiterinnen. Eine Haltung, die nicht voraussetzt, dass alle, die mitmachen, gleich alt sind, die gleichen zeitlichen Ressourcen und Lebenswirklichkeiten haben …
Ich übernehme also die Aufgabe, weil ich ahne, dass dieses Projekt ein exemplarisches Übungsfeld für den Paradigmenwechsel in der Pastoral werden könnte.
Die AG Erstkommunion tagt vorerst mit drei Kolleginnen und Kollegen aus drei Pfarreien. Die Gruppe definiert sich als „Denkwerkstatt Erstkommunion 2020“. Die selbstgegebene Aufgabe: Erstkommunion im Netzwerk einer größeren Einheit neu denken, jenseits bestehender Konzepte und jenseits traditioneller Vorgaben.“
Der Referent für Gemeindekatechese im Bistum wird zur Mitarbeit und Unterstützung eingeladen und sagt zu, das Projekt zu begleiten. Er und ich verabreden einen 14-tägigen Kontakt, um den Spannungsbogen zu halten.
Im Rahmen eines Klausurtages werden inhaltliche Standards definiert, die auf jeden Fall in die Zukunft mitgenommen werden sollten. Sie passen auf ein DIN A 5 Blatt. Die AG ist nun so weit, dass im nächsten Schritt interessierte Ehrenamtliche ins Boot geholt werden.
Wir entwickeln folgendes Modell zur Weiterarbeit vor:
- Wir finden zeitnah ca. 7 Personen aus verschiedenen Pfarreien des Dekanates, die (wirklich) Lust und Zeit haben, Kommunionvorbereitung auf Dekanatsebene neu zu denken, zu konzeptionieren und auch Verantwortung zu übernehmen. Entwickelt werden soll ein Angebot für die Nutzer, die sich in den erfassungspastoralen Konzepten der Pfarreien nicht wohlfühlen oder gar nicht erst kommen, weil es ihnen zu eng an der Gemeindetradition und / oder zu zeitaufwendig erscheint.
- Die AG der Hauptamtlichen lässt los. Wir vertrauen unbedingt auf die Kompetenz und die Charismen derjenigen getauften Christinnen und Christen, die bereit sind, für den anstehenden Weg Verantwortung zu übernehmen. Diese Verantwortlichen, deren Gruppierung wir „Gruppe 7“ (kurz „G7“ ) nennen, werden von mir begleitet und gecoacht.
- Im Sinne der Ermöglichungspastoral soll im Prozess sowohl inhaltlich als auch methodisch und didaktisch so wenig wie möglich vorgegeben werden. Lediglich die knapp formulierten Standards sind einzuarbeiten.
- Ziel: Im Herbst 2017 bieten wir eine alternative Erstkommunionvorbereitung auf Dekanatsebene an, während die Pfarreien ihr herkömmliches Konzept parallel weiterfahren können. Die Nutzer entscheiden, woran sie teilnehmen möchten.
Die Hauptberuflichen in den Pfarreien geben ihre Zustimmung für dieses Projekt und ich werde mit vier Wochenstunden für diese pfarreiübergreifende Aufgabe freigestellt. Dem zugrunde liegt eine interne mündliche Vereinbarung zwischen dem Dekan, meinem Dienstvorgesetzten und mir, die in der fluiden Experimentierstruktur des Dekanates unkompliziert geschlossen werden konnte.
m Herbst 2017 bieten wir eine alternative Erstkommunionvorbereitung auf Dekanatsebene an, während die Pfarreien ihr herkömmliches Konzept parallel weiterfahren können. Die Nutzer entscheiden, woran sie teilnehmen möchten.
Innerhalb einer Woche haben fünf ehrenamtliche Personen aus drei Pfarreien zugesagt, bei dem Projekt mitzuarbeiten. „G7“ hat also 5 Mitarbeitende und mich als Coach und Bindeglied zwischen den Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen. Im Hintergrund steht der Referent für Gemeindekatechese des Bistums, der seinerseits mich coacht und mit dem ich mich fachlich austausche.
Den fünf Ehrenamtlichen war theoretisch von Anfang an klar, dass sie Gestalterinnen des Projektes sind. Trotzdem haben sie mich anfangs oft gefragt, wie ich „das denn gerne hätte“. Der Lernprozess liegt also nicht nur auf der Seite der Hauptberuflichen. Die Gewohnheiten der Mitmachkirche sitzen tief – selbst bei denen, die sich gerade wegen der ermöglichungspastoralen Haltung engagieren und das Netz auf der anderen Seite auswerfen möchten. Diese Gewohnheiten loszulassen ist eine große Herausforderung. Im Rahmen eines Klausurtages der „G7“ haben wir intensiv daran gearbeitet. Danach waren Köpfe und Herzen weitgehend frei für zirkuläre Prozessschritte. Die Treffen sind lebendig, effektiv und inspirierend. Die ersten Ideen sind generiert für ein Angebot, das jahrgangsübergreifend denkt, das differenziert und konzentriert Räume zum Erleben der biblischen Botschaft, zum Deuten und Entdecken des eigenen Lebens auf Gott hin und zum gemeinsamen Feiern der Eucharistie eröffnet. Dies soll in einer Sozialform geschehen, in dem die Menschen sowohl Gemeinschaftserfahrungen machen als auch ihr eigenes Tempo gehen können.
Nun werde ich oft gefragt: „Wie soll dieses alternative Angebot der Erstkommunionkatechese denn ganz konkret aussehen?“ Und ich sage: „Ich weiß es auch noch nicht!“ Unserem Konzept liegt natürlich auch im Bezug auf die Nutzer eine charismenorientierte und ermöglichungspastorale Haltung zu Grunde. Deshalb gibt es keine Mappe, der entsprochen werden soll, keine Vorlage, die für alle gleich ist. Es gibt das DIN A5 Blatt mit den inhaltlichen Standards und eine Zielgruppe, die sich differenziert. Ganz konkret wird es erst, wenn die da sind, die mitmachen. Es gibt die Charismen und Erfahrungen der Mitarbeitenden, die Lebenswirklichkeit und Vorlieben der Kinder und deren Bezugspersonen. Wir haben Menschen mit Begabungen, Ressourcen und Leidenschaft, die in ihrem Tun begleitet und gecoacht werden und somit in der Lage sind, differenzierte und subjektsensible Zugangswege zu eröffnen. Und wir haben die biblische Botschaft, die Kraft des Geistes und die Zusage Jesu, dass er in der Feier des Mahles in Brot und Wein und auch in unserem Tun da ist. Dies bringen wir dynamisch zusammen. Das sollte doch reichen.
Im Sommer 2017 soll das Angebot an den Start gehen und intensiv beworben werden. Idealerweise gibt es eine prototypische Veranstaltung im September. Im Herbst soll der Testlauf beginnen. Wir sind gespannt.