022012

Foto: Schub@: take a seat, read a book (CC BY-NC-SA 2.0)

Service & Dialog

Frank Reintgen

Buchrezension: Eppler, Martin J. ; Fröhlich, Caspar ; Roehl, Heiko ; Winkler, Brigitte (Hrsg.): Werkzeuge des Wandels

Eppler, Martin J. ; Fröhlich, Caspar ; Roehl, Heiko ; Winkler, Brigitte (Hrsg.): Werkzeuge des Wandels. Die 30 wirksamsten Tools des Change Managements.

Organisationen und Unternehmen stehen heute ständig vor einer großen Herausforderung. In einer sich kontinuierlich ändernden Umwelt müssen sie, immer wider neu Anpassungs- bzw. Veränderungsprozesse generieren, um funktionsfähig bzw. lebensfähig zu bleiben. Längst schon gilt: nicht die stärksten, sondern die anpassungsfähigsten Organisationen sind es, die überleben werden. Innovation und Veränderungsmanagement wird somit zu einem (Über-)Lebens-wichtigen Faktor.

Oft sind die Ziele für geplante Veränderungsprozesse klar, und doch gelingt es nicht in einen Umsetzungsprozess zu kommen. Gesucht sind Tools oder Werkzeuge, mit denen Veränderungsprozesse eingeleitet und unterstützt werden können. Dabei sind im Prinzip genügend Tools auf dem Markt. Und doch ist es nicht einfach, das jeweils für die eigene Situation und für die geforderte Veränderung passenste Werkzeug zu finden.

Hier bietet das soeben erschienene Buch „Werkzeuge des Wandels“ gute Unterstützung. Hierin sind nicht nur 30 Praxis-erprobte Tools gesammelt, sondern auch noch in einer höchst hilfreichen Weise methodisch aufbereitet worden. Die Herausgeber haben hier in herausragender Weise bewährte Werkzeuge, die im Laufe der letzten Jahre in der Zeitschrift OrganisationsEntwicklung in der Rubrik „Werkzeugkiste“ veröffentlicht worden sind, gesichtet und anhand einer hilfreichen Systematik neu geordnet und zusammengestellt.

Zu jedem einzelnen Tool finden sich knappe und dadurch sehr übersichtliche Angaben zu

  1. Aufwand,
  2. Gruppengröße,
  3. Freiheitsgrad (meint in diesem Kontext, ob das Tool ein stark strukturiertes Vorgehen erfordert, oder offen ist für prozessorientiertes bzw. gruppendynamisches Arbeiten),
  4. Gemeinschaftserlebnis.

Zudem sind die einzelnen Tools bestimmten Phasen im Veränderungsprozess zugeordnet (Wandel vorbereiten, Kontexte verstehen, Zukünfte erleben, Lernen gestalten, Organisation bewegen, Wandel vermitteln, Veränderung bewerten). Auch eine Ordnung nach den jweilis zentralen Realisierungsmedien der Tools (sprach-/textbasiert ↔ zahlenbasiert ↔ bildbasiert) wird angeboten.

Die einzelnen Werkzeuge werden nach einem festen Schema vorgestellt: In einer knappen Einführung werden die jeweiligen Tools in einen einen größeren inhaltlichen, nicht selten auch historischen Kontext eingeordnet. So wird deutlich, auf welches Anliegen im Veränderungsprozess die einzelnen Tools reagieren wollen, bzw. auf welchen theoretischen Konstrukten sie aufbauen und welche Grundannahmen den Tools zugrunde liegt. Daraufhin wird das jeweilige Werkzeug methodischen und ggf. in den markanten, einzelnen Teilschritten vorgestellt. Dabei helfen viele Grafiken den Inhalt zu veranschaulichen und machen die einzelnen Methoden gut nachvollziehbar. Auch auf Besonderheiten in der Anwendungspraxis wird hingewiesen. Dabei kommen Praxiserfahrungen zur Sprache die helfen Chancen und Risiken des jeweiligen Tools realistisch einzuschätzen.

So ist ein Handbuch und Nachschlagewerk mit hohem Nutzwert entstanden, das in seiner Praxistauglichkeit seines Gleichen sucht. Sicherlich sind an der ein oder anderen Stelle einzelne Werkzeuge zu knapp beschrieben, um sie unmittelbar in eigenen Verändurngsprozessen als Tool einzusetzen zu können. Das liegt aber nicht an den Autoren bzw. Herausgebern, sondern an der Komplexität so mancher Tools. Auf jeden Fall liefert das Buch ausreichend Hintergrund, um zu einer guten Entscheidung zu verhelfen, welches Tool in einer konkreten Situation am passendsten ist. Für Berater und Mitarbeiter im Management von Organisationen ein must-have!

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