022020

Foto: Ian Taylor/Unsplash

Konzept

Jens Ehebrecht-Zumsande

Willkommene Vielfalt?

lsbtiq+ Katholik*innen1 und ihr Ringen um Akzeptanz und Zugehörigkeit

 

1. Draußen vor der Tür – Regenbogenschafe und ihr Platz in der Herde

Auf seinem Instagramprofil @nakedpastor veröffentlicht der Theologe und Künstler David Hayward u.a. zahlreiche Cartoons. Häufig thematisiert er mit solchen satirischen Miniaturen die Situation von lsbtiq+ Personen in den christlichen Kirchen. Ein Beispiel 2:

Ich bin ein solches Regenbogenschaf. Von Geburt an bin ich katholisch sozialisiert. Und ich bin schwul. Seit mehr als 24 Jahren arbeite ich als pastoraler Mitarbeiter hauptamtlich in dieser Kirche. Sie ist für mich nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern vor allem Heimat. Ich fühle mich ebenso der vielfältigen lsbtiq+ Community zugehörig. Der Cartoon zeigt, was ich selbst in der Kirche erfahren habe, und auch aktuell erlebe: massive Homophobie in Form von Diskriminierung, Ausgrenzung und offener oder anonymer Denunziation. Die Heimaterfahrung in dieser Kirche ist also für mich niemals selbstverständlich, sondern schwer errungen und oft verteidigt.

Mein Blick auf die römisch-katholische Kirche ist ambivalent. Ich wage mit diesem Beitrag also einen ziemlichen Spagat: Ich nehme eine kritische Sicht auf die heteronormative Verfassung der Kirche und die daraus resultierenden Dynamiken von Diskriminierung und Ausgrenzung ein. Und ich schreibe dies zugleich als aktiver Teil dieser Kirche. Das führt in gewisse Paradoxien, weil ich durch meine Arbeit das System Kirche mitgestalte, somit stütze und mich zugleich für Veränderungen und Wandel engagiere – auch in Themen, die lsbtiq+ Personen nicht unmittelbar betreffen. Meine Sicht beinhaltet also auch blinde Flecken und Widersprüche.

Theologie ist niemals neutral.

Ich schreibe dies, um meine Position zu verdeutlichen, aus der heraus ich auf dieses Thema blicke, denn Theologie ist niemals neutral. Dies ist aber kein „Betroffenheitsbericht“, sondern eine pastoraltheologische Reflexion zu diesem Thema. Dabei beschäftigen mich folgende Fragen: Welche Strategien verfolgen lsbtiq+ Katholik*innen, um in ihrer Kirche ihren Platz zu finden? Welche Dynamiken sind dabei zu beobachten? Und welches Potential ist in der Akzeptanz von Vielfalt für die Kirche und ihre Entwicklung zu entdecken?

2. Platzanweisung – oder: Identität durch Abgrenzung

Christiane Florin hat in ihren Veröffentlichungen3 zur Diskriminierung von Frauen in der katholischen Kirche den Begriff der „Platzanweisung“ eingebracht und die damit verbundenen Machtdynamiken offengelegt: Männer der Kirchenleitung weisen Frauen ihren Platz und ihre Rolle in der Kirche zu, benennen Grenzen und erklären Diskussionen für beendet. Lsbtiq+ Katholik*innen kennen dieses Phänomen ebenso. Das Lehramt der Kirche definiert, wer wie zu sein, zu lieben und zu leben hat, um in der Kirche willkommen zu sein. Die weißen Schafe im obigen Cartoon übernehmen diese Dynamik der Platzanweisung und haben für sich sehr klar, wer dazugehört und wer nicht.

Das Lehramt der Kirche definiert, wer wie zu sein, zu lieben und zu leben hat, um in der Kirche willkommen zu sein.

Fragen von Zugehörigkeit sind immer Identitätsfragen. Die eigene Identität durch Abgrenzung zu anderen zu definieren ist ein zutiefst menschliches Phänomen4. Solche Unterscheidungen sind zunächst einmal nicht verwerflich, sie schaffen Zugehörigkeit und Sicherheit und sie ordnen die Welt: ich und du, wir und die anderen, drinnen und draußen usw. Eine Versuchung liegt darin, solche Unterscheidungen mit (Ab-)Wertungen zu verbinden und etwa die eigene Identität besser zu bewerten als die anderer Personen oder Gruppen.

Lsbtiq+ Personen machen in der Kirche häufig Erfahrungen mit Abwertung und Ausgrenzung, oft ganz offen, häufig auch eher subtil. Sie werden auf ihre sexuelle Orientierung oder ihre geschlechtliche Identität reduziert, und diese werden zu einem Ausgrenzungsmerkmal. In ihrer Art zu leben und zu begehren sind lsbtiq+ Christ*innen in vielen christlichen Kontexten nicht in gleicher Selbstverständlichkeit willkommen wie ihre heterosexuellen Glaubensgeschwister. Das mag in der konkreten Praxis vieler Gemeinden inzwischen – Gott sei Dank! – überwunden sein. Es genügt jedoch ein Blick in den Katechismus5 und auch in jüngere lehramtliche Verlautbarungen, um die Widersprüche zu erfassen6.

Auch in eher liberaleren katholischen Zusammenhängen wird deutlich, wie sehr z.B. das heterosexuelle Beziehungsmodell zum Leitbild und zur Norm erhoben wird.

Auch in eher liberaleren katholischen Zusammenhängen wird deutlich, wie sehr z.B. das heterosexuelle Beziehungsmodell zum Leitbild und zur Norm erhoben wird, an dem sich auch lsbtiq+ Personen und Paare selbstverständlich zu orientieren haben7. Lsbtiq+ Personen sind vor allem dann geschätzt, wenn sie sich den Lebensentwürfen der Mehrheitsgesellschaft anpassen. Das eigene Potential, das „Andere“ und vielleicht auch „Irritierende“, welches queere Lebens- und Beziehungsentwürfe einbringen könnten, wird oft ausgeblendet, zu wenig geschätzt oder gar von vorneherein moralisch abgewertet.

3. Strategien zum Dableiben: Störung aus Verantwortung

Der Blick auf das Thema weitet sich durch eine queere Perspektive, die das Mittel der Irritation und der Dekonstruktion bewusst einsetzt. Denn „Queer soll verstören, anstatt theoretische, methodische oder disziplinäre Sicherheiten zu schaffen. Das kann und soll sich auch auf das eigene Denken beziehen.“8

Queer-theologische Diskurse beziehen sich dabei bewusst auf Jesus selbst und entdecken ihn als einen “queeren Jesus”.

Die Argentinische Theologin Marcella Althaus-Reid hat eine queere Theologie entwickelt, die sie „Indecent Theology“, „unanständige Theologie“, nannte9. „In ihren Augen war es unerlässlich, sich der Heteronormativität (der Vorstellung, dass allein Heterosexualität legitim und wünschenswert sei) zu widersetzen und die Wahrheit auszusprechen, dass das wirklich Ungeheuerliche nicht die sexuelle »Abweichung« sei, sondern die Ausgrenzung solcher »Abweichler« durch religiöse und andere Autoritäten. Sie bestand darauf, dass die Theologie lernen müsse, mit der Unsicherheit und Fluidität zu leben und ihre Obsession mit Grenzen und Einteilungen, wer dazugehört und wer nicht, hinter sich zu lassen.“10

Queer-theologische Diskurse beziehen sich dabei bewusst auf Jesus selbst und entdecken ihn als einen „queeren Jesus“. Damit ist zunächst keine Aussage über die sexuelle Identität oder das Begehren Jesu gemeint, sondern die Elemente in der Verkündigung und Praxis Jesu, die gängige Normvorstellungen und Machtstrukturen seiner Zeit durchbrechen und in Frage stellen. Exemplarisch lässt sich hier anführen, dass Jesus mit den geltenden Reinheitsgesetzen brach. Und „Er beschränkte sich keineswegs nur auf die Reinheitsgesetze bezüglich der Speise. Er ließ sich von der »blutflüssigen« Frau (Mk 5,34) und von Aussätzigen berühren und betrat unreines Land. … Jesu Reinheitsbegriff war ethisch geprägt. Es ging ihm um das »reine Herz« (Mt 5,8), die lautere Absicht, die Achtsamkeit für das Wirken des Geistes Gottes in den Herzen der Menschen.“11

4. Safe spaces – Vielfalt Raum geben

Dass viele lsbtiq+ Katholik*innen ihrer Kirche längst den Rücken gekehrt haben, ist nachvollziehbar. Glücklicherweise gibt es auch andere Beispiele: Netzwerke, Gruppen und Initiativen, in denen lsbtiq+ Katholik*innen miteinander ihren Glauben teilen und sich für gleichberechtigte Teilhabe in ihrer Kirche engagieren. Drei solcher Projekte möchte ich hier stellvertretend benennen:

Dass viele lsbtiq+ Katholik*innen ihrer Kirche längst den Rücken gekehrt haben, ist nachvollziehbar.

Zunächst das bereits seit 1991 in Frankfurt bestehende „Projekt: schwul und katholisch in Maria Hilf. Christliche Gemeinschaft von und für Schwule, Lesben und ihre FreundInnen.“12 Hier haben lsbtiq+ Personen zusammen eine queere Gemeinde aufgebaut und damit nicht nur den beteiligten Personen eine kirchliche Heimat geboten, sondern durch ihre Existenz und ihr Zeugnis auch Wesentliches zur Akzeptanz von Vielfalt in der katholischen Kirche beigetragen. Klaus Mertes schreibt dazu: „An der Geschichte, auch an den Zerreißproben dieser Gemeinschaft kann man paradigmatisch ablesen, wie das innerkatholische Ringen um Öffnung der katholischen Kirche aussehen kann und vermutlich immer mehr aussehen wird. Ausgangspunkt ist das Ich-Sagen von homosexuellen Katholiken sowie die Solidarität, die sie in ihrem Gemeinde-Umfeld und in der Seelsorge erfahren.“13

Solche Initiativen sind nicht unumstritten. Braucht es heute noch diese Nischen, oder muss die Strategie nicht eher dahingehen, in den herkömmlichen Gruppen und Strukturen sichtbar zu sein? Wie so oft geht es hier aber nicht um ein Entweder-oder, sondern um ein Sowohl-als-auch. Viele gläubige lsbtiq+ Personen suchen geschützte Räume, in denen sie sich mit anderen über ihre Identität als lsbtiq+ Christ*in austauschen können. Aus diesem Wunsch sind an vielen Orten Queer-Gottesdienste entstanden.14 Hier „muss man sich weder für das eigene religiöse Leben noch für die Homosexualität rechtfertigen. Solche Gemeinschaften bieten einen Freiraum der spannungs­frei die eigene Spiritualität zulässt, und der angstfrei für alle ist; er lässt erfahren: Die anderen sind auch homosexuell, und sie sind auch religiös-spirituelle Menschen.“15

„Die intersektional feministische Stimme der Kirche, die uns vertritt, war für viele von uns kaum hörbar.”

Als drittes Beispiel möchte ich ein digitales Projekt benennen, welches sich bewusst intersektional versteht: das feministische Andachtskollektiv. Auf dem Instagram-Kanal @fak.kollektiv16 gibt es wöchentlich christliche Andachten aus feministischer Perspektive. Das Kollektiv „besteht aus einem Kernteam von zehn jungen Menschen, die so unterschiedlich sind, wie nur möglich: katholisch, evangelisch, zwischen Hauptstadt und Dorf, gender-queer, weiblich, trans, cis, pastoraler Bereich, FSJ, Studium, bi-, pan-, heterosexuell, das alles wild gemischt.“17 Die Motivation für ihr Engagement beschreiben die Aktivist*innen so schlicht wie deutlich: „Die intersektional feministische Stimme der Kirche, die uns vertritt, war für viele von uns kaum hörbar. Also fingen wir an, sie laut und stark zu machen. Den Gottesdienst, den wir wollen und brauchen, gibt es nicht? Dann machen wir ihn eben selbst.“18

5. „Dann machen wir es eben selbst!“ – Lsbtiq+ Katholik*innen als kreative Minderheiten

Marcella Althaus-Reid spricht von einem „queeren Gott“ in der Fremde bzw. im Exil bei den Menschen am existenziellen Rand. Sie wählt in diesem Zusammenhang auch den Begriff der Diaspora: „Queer theologies gehen in die Diaspora, indem sie Taktiken der zeitweisen Besetzung nutzen, unterbrechende Methoden, die nicht unbedingt wiederholbar sind, und Reflexionen, die irritieren wollen.“19

Die Minderheitensituation fördert vielmehr die Kreativität und die eigene Eindeutigkeit.

Als Hamburger ist die Diasporaerfahrung für mich vertraut und ich erlebe sie keineswegs als bedauerliche Mangelsituation. Die Minderheitensituation fördert vielmehr die Kreativität und die eigene Eindeutigkeit. Sie bietet die Chance, den eigenen Glauben stetig zu hinterfragen, Antworten nur als vorläufig zu verstehen und sich um die eigene Sichtbarkeit und um anschlussfähige Narrative zu bemühen. Das ist eine Erfahrung, die ich als schwuler Mann in einer heteronormativen Mehrheitsgesellschaft übrigens oft ähnlich mache, wenn auch unter ganz anderen Vorzeichen.

Viele lsbtiq+ Personen kennen die biografische Erfahrung scheinbar „anders“ zu sein, „nicht richtig zu passen“. Diesen vermeidlichen Makel positiv umzudeuten und als Gabe und Aufgabe anzunehmen, ist ein wesentlicher Teil jedes Coming-out-Prozesses und bleibt eine lebenslange Baustelle. Dass das „Anderssein“ geradezu ein Geschenk sein kann, habe ich bei der FreshX-Bewegung20 neu entdeckt: Dort ist die Rede vom „gift of not fitting in“, von der Gabe, nicht in das Bestehende zu passen. Das ist aus meiner Sicht ein wunderbares Reframing: Diejenigen, die (aus welchen Gründen auch immer) als „anders“ wahrgenommen werden, sind keine Störfaktoren, die sich anpassen müssen, sondern sie werden als „prophetische Fremde“ und Geschenk wahrgenommen.

Diejenigen, die … als „anders“ wahrgenommen werden, sind keine Störfaktoren … sie werden als „prophetische Fremde“ und Geschenk wahrgenommen.

6. Das Potential einer vielfaltssensiblen Kirche

Zu seinem Cartoon schreibt David Hayward „Wenn wir Menschen ablehnen, berauben wir uns tatsächlich einer volleren Liebe.“21 Es geht also nicht allein um die Frage, welche Erfahrungen mit Diskriminierung lsbtiq+ Katholik*innen machen und welche Verletzungen sie erleben. Auch die Mehrheit der heterosexuellen Katholik*innen erleidet einen Verlust. Denn es geht bei der Akzeptanz von lsbtiq+ Katholik*innen nicht nur um eine veränderte Sexualmoral, es geht um Grundsätzliches: um das Gottes-, Menschen- und Kirchenbild, um ein Grundverständnis von Pastoral, um die Frage, wozu und für wen Kirche überhaupt da ist.

Der Kampf um Gleichberechtigung darf nicht allein den marginalisierten Minderheiten überlassen werden.

Hier ist von heterosexuellen und cisgender22 Katholik*innen vor allem echte Solidarität mit ihren lsbtiq+ Geschwistern gefragt. Der Kampf um Gleichberechtigung darf nicht allein den marginalisierten Minderheiten überlassen werden. Dies ist vor allem ein Auftrag für die privilegierte Mehrheit. Ob sie die Ausgrenzung von lsbtiq+ Katholik*innen still dulden, sich widerstrebend mit ihr arrangieren, sie vielleicht sogar aktiv mitgestalten, oder ob sie sich dagegen auflehnen, sie als Unrecht benennen und sich für eine inklusive Kirche engagieren, ist immer eine Frage der Wahl! Und diese ist entscheidend – sowohl für die betroffene Minderheit, wie auch für die Mehrheit. Denn eine Kirche, die ihren Markenkern durch die Diskriminierung und die Exklusion von Frauen und sexuellen Minderheiten definiert, muss sich fragen lassen, ob sie sich damit ernsthaft auf Jesus Christus berufen kann.23

Unterschiedlichkeit kann die eigene Identität bereichern und bestärken. Das scheinbar Fremde, lässt mich fragen, wer ich bin oder sein könnte. Das berührt den Wesenskern christlicher Identität. In dieser Perspektive ist Identität zunächst einmal immer auch eine von Gott geschenkte: Ich bin Gottes geliebtes Kind und als solches zugehörig zu Gott und zur Gemeinschaft der anderen Gottesgeschöpfe. Vor allen Unterschieden kommt der gemeinsame Ursprung in den Blick. Darin liegt das Potential, eine verbindende Identität durch Unterschiedlichkeit und Zugehörigkeit zu entwickeln. Diese ist offen für vielfältige Lebensentwürfe und Kulturen. Die katholische Kirche als Global Player könnte hier gerade mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Dynamiken einen wirklich missionarischen Auftrag erfüllen.

Das scheinbar Fremde, lässt mich fragen, wer ich bin oder sein könnte. Das berührt den Wesenskern christlicher Identität.

Lsbtiq+ Katholik*innen fordern das bestehende System zur Veränderung und damit zum Wachstum heraus. Hierbei kann die Kirche viel gewinnen: ein Mehr an Gerechtigkeit, Weite und Glaubwürdigkeit und darin eine noch größere Nähe zum Evangelium und zum Reich Gottes. Denn, weil lsbtiq+ Personen und ihre Beziehungen anders sind, liebt Gott sie genauso wie heterosexuelle.

  1. Das Akronym steht hier für lesbisch, schwul, bi, trans*, inter, queer und weitere nicht heteronormative Identitäten im Blick auf das biologische und soziale Geschlecht und das jeweilige Begehren.
  2. https://www.instagram.com/p/CFuQzqIhpts/?utm_source=ig_web_copy_link und https://www.nakedpastorstore.com/collections/prints/products/whered-jesus-go-cartoon
  3. Christiane Florin, Weiberaufstand. Warum Frauen in der katholischen Kirche mehr Macht brauchen, München, 3. Aufl. 2019.
  4. Eine kurze und gute Übersicht hierzu bietet z.B. https://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtspopulismus/241035/der-begriff-der-identitaet
  5. Siehe: Katechismus der katholischen Kirche, 1992, Nr. 2357ff.
  6. Zu den toxischen Auswirkungen dieser Situation vgl. u.a. Ruben Schneider auf: https://www.feinschwarz.net/seelischer-missbrauch-an-homosexuellen-die-psychischen-folgen-der-kirchlichen-lehre/
  7. Siehe die Diskussion im entsprechenden Forum des Synodalen Weges „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ und z.B. der Arbeitstext für die Regionenkonferenzen des Synodalen Weges am 4. September 2020: https://www.synodalerweg.de/fileadmin/Synodalerweg/Dokumente_Reden_Beitraege/Regionenkonferenz-20200904-4_Synodalforum-IV-Arbeitstext.pdf
  8. Nina Degele, Gender/Queer Studies. Eine Einführung, Basel 2008, S. 11.
  9. Marcella Althaus-Reid, Indecent Theology. Theological Perversions in sex, gender and politics, London 2000.
  10. Susannah Cornwall, Was ist Queer-Theologie? Konstruktive theologische Perspektiven, in: Concilium, Queer Theology – Zum queeren Leib Christi werden, Nr. 5/2019, Mainz 2019, S. 510.
  11. Klaus Mertes, »Von Angesicht zu Angesicht« Die katholische Kirche und Homosexualität, in: Thomas Bauer et.al., Religion und Homosexualität. Aktuelle Positionen (= Hirschfeld-Lectures 3), Göttingen 2013, S. 21f.
  12. Siehe http://www.psk-ffm.de. Der Theologe Gregor Schorberger hat die Geschichte dieses Projektes in seiner Dissertation beschrieben: Gregor Schorberger, Schwul und katholisch. Eine christliche Gottesdienstgemeinschaft, Berlin 2013.
  13. Siehe Anm. 11, S. 35.
  14. Eine Übersicht verschiedener Queer-Gottesdienst-Initiativen findet sich auf https://www.queergottesdienst.de und http://www.lsgg.org
  15. Zitiert von http://www.lsgg.org
  16. Siehe https://www.instagram.com/fak.kollektiv/
  17. Siehe https://www.feinschwarz.net/dein-feministische-andachtskollektiv/
  18. Ebd.
  19. Zitiert aus: André S. Musskopf, So queer, wie es nur werden kann, in: Concilium, Queer Theology – Zum queeren Leib Christi werden, Nr. 5/2019, Mainz 2019, S.503.
  20. Fresh expressions of church, siehe auch www.freshexpressions.de
  21. Im Original: „When we reject people we actually rob ourselves of a fuller love”, siehe Anm. 2.
  22. „Cis“ bezeichnet Personen, deren Geschlechtsidentität dem Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Cis wird als Gegenbegriff zu trans* verwendet.
  23. Hier gilt letztlich was das II. Vatikanische Konzil in Nostra Aetate 5 und fast wortgleich auch in Gaudium et Spes 29 formuliert hat. Wenn auch das Merkmal der sexuellen Orientierung dort nicht ausdrücklich genannt ist, gilt doch wohl auch für alle lsbtiq+ Personen folgendes: „Wir können aber Gott, den Vater aller, nicht anrufen, wenn wir irgendwelchen Menschen, die ja nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind, die brüderliche Haltung verweigern. Das Verhalten des Menschen zu Gott, dem Vater, und sein Verhalten zu den Menschenbrüdern stehen in so engem Zusammenhang, dass die Schrift sagt: ‚Wer nicht liebt, kennt Gott nicht‘ (1 Joh 4,8). So wird also jeder Theorie oder Praxis das Fundament entzogen, die zwischen Mensch und Mensch, zwischen Volk und Volk bezüglich der Menschenwürde und der daraus fließenden Rechte einen Unterschied macht. Deshalb verwirft die Kirche jede Diskriminierung eines Menschen oder jeden Gewaltakt gegen ihn um seiner Rasse oder Farbe, seines Standes oder seiner Religion willen, weil dies dem Geist Christi widerspricht“.

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