012013

Foto: Schub@: take a seat, read a book (CC BY-NC-SA 2.0)

Service & Dialog

Frank Reintgen

Buchrezension: Redmann, Britta: Erfolgreich führen im Ehrenamt

Redmann, Britta: Erfolgreich führen im Ehrenamt. Ein Praxisleitfaden für freiwillig Engagierte Menschen.

Neues Ehrenamt, freiwilliges Engagement, bürgerschaftliches Engagement, Freitätigkeit, Freiwilligen-Arbeit, … mit zahlreichen Begriffe versuchen zur Zeit unterschiedliche Autorinnen und Autoren die Veränderung zu beschreiben, die das freiwillige Engagement zur Zeit ergreift. Klassisches Ehrenamt, dem ein kontinuierliches und dauerhaftes Engagement zugrunde liegt, wird immer mehr ergänzt bzw. ersetzt durch das sogenannte neue Ehrenamt. Menschen engagieren sich nach wie vor gerne, allerdings oft nicht mehr so dauerhaft und langfristig, wie früher. Die Auswirkungen davon bekommen nicht nur die Kirchen sondern auch andere gesellschaftliche Gruppen zu spüren. In Vereinen, Verbänden, Partien, Kirchengemeinde usw. muss wesentlich mehr Energie in den Bereich der Ehrenamtsförderung aufgebracht werden als bisher. Ehrenamts-Koordination, ja sogar Ehrenamts-Management wird zu einem Bereich, dem Organisationen, die auf freiwilligen Engagement zunehmend mehr Aufmerksamkeit schenken müssen.

Einem speziellen Thema im Bereich des Ehrenamts-Management geht Britta Redmann in ihrem Praxisleitfaden „Erfolgreich führen im Ehrenamt“ nach.

Der Titel kommt etwas reißerisch daher. Aber Redmann ist ein sehr hilfreiches Buch gelungen. In einem einführenden Teil, beschreibt Sie die veränderten Rahmenbedingungen heutigen bürgerschaftichen Engagements. Sie rezipiert dabei wesentliche aktuelle Studien und stellt deren Ergebnisse anschaulich da.

Dabei geht sie vor allem der Frage nach, was Menschen heute motiviert, sich freiwillig zu engagieren. In neun Portraits werden Personen vorgestellt, die sich in unterschiedlichen Kontexten freiwillig Engagieren (Soziale Projektinitiative, Schützenverein, Berufsverband, Internationaler Frauenverband, Kulturförderkreis, Gesellschaftliche Initiative, Landeselternvertretung, Sportverein, Jugendorganisation). Hier wird deutlich wie unterschiedlich freiwilliges Engagement aussehen kann. Zudem lassen sich an den Portraits wichtige Parameter der Motivation freiwillig Engagierter ablesen.

Im Hauptteil des Buches widmet sich Redmann der Führung im ehrenamtlichen Kontext. Spätestens hier wird die große Praxiserfahrung der Autorin deutlich. Sehr Praxisnah vermittelt sie Grundlegendes Wissen, rund um die Bedeutung der Führung. Sie legt dar, in wie weit Führung ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Ehrenamt ist. Sie benennt Kernaufgaben und Kernkompetenzen von Führungskräften im Ehrenamt. Auch Grenzen ehrenamtlicher Führung werden kritisch hinterfragt.

Im thematischen Kontext des Buches ist nicht ganz nachvollziehbar, warum in einem Kapitel beispielhaft drei Unternehmen vorgestellt werden, die ehrenamtliches Engagement besonders fördern. Das allerdings ist die einzige Schwäche des Buches.

Abgerundet wird das Buch durch zahlreiche Checklisten, Kopiervorlagen, Tipps, Musterbeispiele usw., die ehrenamtliche Führungskräfte in der Praxis helfen, ihren Führungsaufgaben gerecht zu werden. Überall da, wo ehrenamtliches bzw. freiwilliges Engagement geleistet wird, kann dieses Buch wertvolle Dienste leisten.

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