Editorial
Ist die Kirche an ein Ende gekommen? Und wenn ja: Was kommt nach der Kirche? Diese Fragen sind nicht spekulativ. Erleben wir nicht Kirche in Auflösung?
Wer sich aber umschaut, entdeckt Ausdrucksformen christlichen Glaubens allenthalben. Nur dass ursprünglich kirchlich monopolisierte Formen außerhalb von Kirche entstehen und innerhalb der verfassten Kirche Ausdrucksformen, Angebote, Formate zunehmend nicht regelkonform realisiert werden.
Wo aber Erfahrungen gemacht werden, lebt was. Und wo die Regelkonformität sinkt, entsteht Neues. Nicht im Bisherigen, nicht neben dem Überkommenen. Sondern: Jenseits. Wie Hanns Dieter Hüsch es in seiner fulminanten „Religiösen Nachricht“ schrieb: „Gott ist aus der Kirche ausgetreten. Endlich ist er frei. Kommt wir suchen ihn.“
Unsere Autorinnen und Autoren reflektieren die Phänomene, bringen ihre Meinung ein, berichten von ihrer eigenen Praxis.
Mit dem Thema dieser Ausgabe weisen wir schon heute auf den 7. Strategiekongress am 7./8. Dezember 2021 in Bensberg hin. Unter dem Titel „Auflösung. Kirche reformieren, unterbrechen, aufhören?“ möchten wir dort den Übergang, der Kirche unweigerlich bevorsteht, genauer und vertiefter anschauen.