012013

Foto: Schub@: take a seat, read a book (CC BY-NC-SA 2.0)

Service & Dialog

Frank Reintgen

Buchrezension: Krämer, Klaus ; Vellguth, Klaus (Hrsg.): Kleine Christliche Gemeinschaften

Krämer, Klaus ; Vellguth, Klaus (Hrsg.): Kleine Christliche Gemeinschaften. Impulse für eine zukunftsfähige Kirche.

Das Modell der Basisgemeinschaften/ Kleinen Christlichen Gemeinschaften (=KCG) verändert die Ortskirchen Kirchen in Asien, Afrika und Lateinamerika. Zunehmend strahlt das Phänomen der „Kleine Christliche Gemeinschaften“ auch auf Europa aus. Auch im deutschsprachigen Raum findet das Phänomen zunehmend Beachtung. So fand z.B. gerade erst mit unerwartet vielen Teilnehmern unter dem Titel „Kirche geht“ in Lingen das dritte internationale Symposium zum Themenbereich „Kleine Christliche Gemeinschaften – Lokale Kirchenentwicklung“ statt.

Wer sich mit dem Thema auseinandersetzen will, für den kommt das von Klaus Krämer und Klaus Vellguth herausgegebene Buch „Kleine Christliche Gemeinschaften. Impulse für eine zukunftsfähige Kirche“ gerade recht. In fünf Kapitel haben sie Beiträge zusammengestellt, die im weltkirchlichen Dialog die gesellschaftliche Entwicklung und die pastorale Vision der Gemeinschaften reflektieren.

Im ersten Kapitel reflektieren die Autoren die biblischen Grundlagen dieses pastoralen Ansatzes. Es wird deutlich, wie sehr das Leben in den KCG auf biblische Visionen zurückgreift. In den KCG realisieren sich viele biblisch Grund gelegte Aspekte christlichen (Zusammen-)Lebens

Die Beiträge im zweiten Kapitel widmen sich der Spiritualität KCG. Hier wird deutlich, wie in den KCG Räume entstehen, in denen Menschen Platz finden Ihre eigene Berufung zu leben. Die ständige Rückbesinnung auf und Konfrontation mit biblischen Texten führt nicht zu einer Entfremdung von der Welt sondern im Gegenteil: KGC sind geprägt von einem starken solidarischem Engagement für die Menschen im Umfeld.

Als dann analysieren die Autoren im dritten Kapitel das ekklesiologische Verständnis, dass in den Kleinen Christlichen Gemeinden. In den Beiträgen wird deutlich: Kleine Christliche Gemeinden stellen eine neue Art, Kirche zu sein dar. In KCG gelingt die vom Vatikanum geforderte Inkulturation, hier lebt Kirche vor Ort.

Das vierte Kapitel bietet einen historischen Überblick über die Entstehung der KCG. Trotz vieler Gemeinsamkeiten haben die KCG sich in in den unterschiedlichen Regionen der Erde in Auseinandersetzung mit dem konkreten sozialen Kontexten vor Ort eigenständig entwickelt. Protagonisten und wichtige historische Stationen, die für die Verbreitung der KCG prägend waren, werden vorgestellt.

Das Abschließende 5. Kapitel sammelt Beiträge, die pastoralen Vision ein, die den KCG immanent sind. Hier wird deutlich, welche Gesellschaft-verändernde Kraft den KCG inne wohnt.

Das Buch bietet einen faszinierenden Einblick in Phänomen, das weltweit zunehmend an Bedeutung gewinnt. Durch die internationale Zusammenstellung der Beiträge gelingt es den Herausgebern, die regionalen Unterschiedlichkeiten und Eigenarten deutlich werden zu lassen. Es bleibt aber die Faszination, welche Kraft dem gemeinschaftlichen Bibelteilen innewohnen kann. Für den deutschsprachigen Raum bleibt es eine spannende Frage, ob und wie KCG ein Weg für die Zukunftsfähigkeit der Kirche in Deutschland sein könnten.

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