Buchrezension: Bucher, Rainer: Priester des Volkes Gottes
Bucher, Rainer: Priester des Volkes Gottes. Gefährdungen, Grundlagen, Perspektiven.
Das Jahr des Priesters hat zu einer Fülle neuer Publikationen rund um das Selbstverständnis und die Zukunft des Priesters innerhalb der katholischen Kirche geführt. Auch Rainer Bucher, Professor und Leiter des Instituts für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz, hat sich nun in die Debatte eingebracht.
Sein Buch „Priester des Volkes Gottes“ bietet eine kritische Analyse der aktuellen Lage des katholischen Priestertums. Hier wird deutlich wie notwendig eine weiter Entwicklung des priesterlichen Selbstverständnisses innerhalb der katholischen Kirche ist – zum Wohle der Priester selber aber auch des Volk Gottes allgemein.
Bucher arbeitet unter Bezugnahme auf das Kirchenverständnis des Zweiten Vatikanischen Konzils Grundlagen priesterlicher Existenz heraus. So besteht die Aufgabe des Priesters laut Bucher darin, die Gnade Gottes zu repräsentieren und den Glauben daran zu verkörpern, dass sich Gott unwiderruflich den Menschen zuwendet.
Vom Konzilsbeschluss „Gaudium et spes“ ausgehend, entwirft er Perspektiven für die zukünftige Gestalt des Priestertums. Die Krise des Priestertums entlarvt Bucher als Krise des Volk Gottes. Es wird darum gehen, im miteinander neue Formen priesterlichen Lebens zu entwerfen. Das Priestertum muss vor allem von seiner Dienstfunktion für das Volk Gottes her neu buchstabiert werden.