012020

Editorial

Frank Reintgen

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

In der katholischen Kirche wird in diesen Tagen hart darum gerungen, wie viel Einheit nötig bzw. was an Vielfalt möglich ist. Die Auseinandersetzungen in der katholischen Kirche werden schärfer. Von einer drohenden Spaltung ist die Rede – und erfüllt viele aktive Katholik*innen mit Schrecken. Das hat v.a. historische Gründe: Im Kulturkampf des 19. Jahrhunderts war die Einheit der Bischöfe unter dem Papst das Instrument, um das Überleben als katholische Kirche zu sichern.

Die Reformation hat vom einzelnen und der Gemeinde her denkend, ein völlig anderes, alternatives Modell von Kirche ins Leben gerufen. Das evangelische Kirchenmodell scheint besser für den Umgang mit Pluralität gewappnet zu sein. Es gibt eine mehrere hundert Jahre Erfahrung mit Diversifikation und Trennung, ohne dabei die Idee der Einheit ganz aufzugeben. Business as usual?

Schon immer begleitet die Spannung von Einheit und Vielfalt die Geschichte der Christ*innen. Aber wie viel Vielfalt ist möglich und wie viel Einheit ist nötig? Was können die Kirchen heute wechselseitig voneinander lernen? Und wie geht Einheit in Vielfalt ökumenisch? Woher kommen weitere Impulse?

Wir freuen uns, dass es gelungen ist, profilierte Autor*innen zu gewinnen. Sie bieten in ihren Beiträgen unterschiedliche fachliche Perspektiven und Analysen an und decken die Möglichkeiten und Grenzen auf, die in diesem Spannungsfeld liegen. Wir hoffen, dass die Beiträge für Sie irritieren und inspirieren, denn dann ist uns eine gute Ausgabe gelungen. Lassen Sie uns gerne an Ihren Gedanken teilhaben. Wir freuen uns über Feedback.

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