022013

Foto: Schub@: take a seat, read a book (CC BY-NC-SA 2.0)

Service & Dialog

Frank Reintgen

Buchrezension: Elhaus, Philipp et. al. (Hg.): Kirche²

Elhaus, Philipp ; Hennecke, Christian ; Stelter, Dirk ; Strotmann-Lukas, Dagmar (Hg.). 2013. Kirche²: Eine ökumenische Vision. Würzburg. Echter.

Im Frühjahr 2013 fand in Hannover der Kongress „Kirche hoch zwei“ statt. Über 1350 evangelische und katholische Christen haben an dem Kongress teilgenommen. Die Resonanz auf den Kongress war enorm. Schnell waren die Teilnehmerplätze ausgebucht. Vielen Interessenten musste abgesagt werden.

Mitten in einer großen kirchlichen Umbruchsituation wagten evangelische und katholische Christinnen und Christen den Aufbruch. Von Anfang an, was der Kongress als ökumenisches Projekt, geplant und durchgeführt. Anders als bei Kirchen- oder Katholikentagen wurde Ökumene als solche nicht weiter problematisiert, sondern einfach praktiziert. Konfession übergreifend war der Kongress als ein gemeinsamer Lernprozess der Konfessionen angelegt. In vielen Vorträgen und Workshops wurden gute Erfahrungen aus den unterschiedlichsten pastoralen Feldern miteinander geteilt. Die vielen Projekte, die vorgestellt wurden, machten deutlich, dass an vielen Orten bereits neue Aufbrüche gewagt werden. In Hannover war eine Kirche erlebbar, die Hoffnungsvoll und mutig der Zukunft entgegen geht, weil sie darauf vertraut, eine gute Zukunft zu haben.

Jetzt haben die Veranstalter des Kongresses unter dem Titel „Kirche2“. Eine ökumenische Vision“ einen Sammelband herausgegeben, der eine Vielzahl der Beiträge des Kongresses enthält. Auch wenn so ein Band natürlich nicht die Stimmung und Atmosphäre des Kongresses wiedergeben kann, so kann der Leser sich hier doch einen Eindruck von der bunten Themenvielfalt des Kongresses verschaffen. Geordnet sind die Artikel in fünf Kapiteln (Inspirationen, Aufbruch in die Lebenswelten, Wandel, Kirchliche Orte und Kontexte, Ausblick). Und es finden sich unter den zahlreichen Beiträgen einige besonders herausragende:

  • Heinzpeter Hempelmann fordert in seinem Beitrag engagiert dazu auf, das Evangelium miliuesensibel und lebensrelevant zu kommunizieren.
  • Matthias Sellmann steuerte einen Wort-witzigen und doch sehr tiefgründigen Vortrag bei, der der Bedeutung von „glauben“ sehr grundsätzlich angeht.
  • Christina Brudereck, die sprach-begabte Theologin, steuert eine kleine Kirchengeschichte der von Ihr mit gegründeten Gemeinde „Emotion“ bei.
  • Sehr scharf in der Diagnose und klar bei der Formulierung zukünftiger pastoraler Strategien formuliert Valentin Dessoy aus einer systemischen Perspektive in seinem Beitrag.

Aber auch die zahlreichen anderen Artikel laden ein, zum nachdenken über eine neue Form Kirche zu sein. Sie geben Zeugnis von der Vision einer ökumenischen Kirche, die in die Welt ausstrahlt. Das Buch ist eine inspirierende Quelle für alle, die den Weg einer zukunftsfähigen Kirche mitgehen und mitgestalten wollen.

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