Buchrezension: Roos, Klaus: Sagt den Verzagten: Habt Mut!

Roos, Klaus: Sagt den Verzagten: Habt Mut! Für einen Blickwechsel in der Seelsorge.

Systemisches Denken hält immer mehr Einzug in die Pastoral. Krisenhafte Situationen vor allem unter einem ressourcenorientierten Blick wahrzunehmen, wird immer selbstverständlicher – nicht zuletzt weil diese Perspektive von vielen als sehr hilfreich erlebt wird.

Auch das neue Buch des Pastoraltheologen Klaus Roos aus dem Bistum Würzburg, der als Gemeinde- und Organisationsberater einen systemischen Hintergrund hat, nutzt die Werkzeuge systemischer Analyse und Intervention.

„Sagt den Verzagten: Habt Mut!“ mit diesem Jesaja Zitat ist sein Buch überschrieben. Und in der Tat, macht es all denen Mut, die sich tagtäglich den Herausforderungen der Pastoral stellen.

Sie tun dies, so Roos in seiner Analyse, in einer Zeit des krisenhaften Umbruchs der kirchlichen Seelsorge. Mitarbeiter/innen in der Seelsorge sähen sich heute mit einer hoch komplexen pastoralen Landschaft konfrontiert. Die Gefahr der Überforderung, der Ratlosigkeit oder der Verzettelung sei groß. Aufgabe von Seelsorgerinnen und Seelsorgern sei es in dieser Situation vor allem, als „burning-person“ das “innere Feuer” wach zu halten.

Dazu entwickelt Klaus Roos sieben Ansatzpunkte, um der Seelsorge neuen Schwung zu geben. Spirituelle Grundhaltungen sind es, auf die es laut Roos ankomme. Dabei findet sich nicht etwa spektakulär Neues. Und doch versteht es Roos auf eine gewinnende Art, für sein Anliegen zu werben, die Ressourcen in den Mittelpunktb zu stellen. In vielen, gut gewählten Fallbeispielen, die dem Praktiker aus dem eigenem pastoralen Alltag sehr vertraut vorkommen, knüpft er an pastorale Erfahrungen an und gibt ganz konkrete, praktische Ratschläge. Vielleicht sind es gerade diese Alltäglichkeit und Praxisorientierung, die dieses Buch so lesenswert machen. Mit seinen pastoraltheologischen Reflexionen plädiert er für einen Weg spirituell geprägter Seelsorge, der Wachstum und Entwicklung ermöglicht.