012013

Foto: Schub@: take a seat, read a book (CC BY-NC-SA 2.0)

Service & Dialog

Frank Reintgen

Buchrezension: Hempelmann, Heinzpeter ; Herbst, Michael ; Weimer Markus (Hg.): Gemeinde 2.0

Hempelmann, Heinzpeter ; Herbst, Michael ; Weimer Markus (Hg.): Gemeinde 2.0. Frische Formen für die Kirche von heute.

Die Church of England hat sich in den vergangenen Jahren auf einen umfassenden Wandlungsprozess eingelassen. Dabei hat sie mit ihren innovativen Konzepten einige Erfolge vorzuweisen. So ist zu Zeit in Deutschland ein gewisser Hype zu beobachten. Immer häufiger finden Tagungen und Kongresse statt, die sich von den Erfahrungen der anglikanischen Kirche inspirieren lassen: Fresh-Expressions (Neue Gemeindeformen) heißt das Zauberwort, dass zunehmend mehr Pastoralplaner in den Bann zieht.

Auch das Buch „Gemeinde 2.0 – Frische Formen für die Kirche von heute“ verdankt sich einer Konferenz zu diesem Thema. Im Buch finden sich die vier Hauptvorträge der gleichnamigen Konferenz, die vom 10.- 12 März 2011 in Filderstadt stattfand. Veranstaltet wurde die Konferenz von Kooperationspartnern aus dem Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Die Hauptbeiträge beleuchten das Thema „Frische Formen für die Kirche von heute“ aus theologischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive und wollen Mut machen, die ersten Schritte des Wandels zu gehen.

Steven Croft, Bischof von Sheffield, und Graham Cray, Bischof von Maidstore, beschreiben die überwiegend positiven Erfahrungen, die die anglikanische Kirche mit den Experimenten der Fresh-Expression (Neue Formen von Kirche-sein) gemacht hat. In den Vorträgen der beiden Bischöfe wird deutlich, dass die anglikanische Kirche zum einen ein hohes Maß an Experimentierfreude auszeichnet und zum anderen ein Weg gefunden wurde, alte – eher traditionelle – Gemeindeformen und neue Wege in der Pastoral parallele und gleichwertige zu ermögliche und zuzulassen (Mixed Economy).

Heinzpeter Hempelmann, Referentim EKD-Zentrum für Mission in der Region Stuttgart, verweist in seinem Vortrag auf wesentliche Einsichten aus der Sinus-Milieu-Studie. Im zweiten Teil verdeutlicht er dann, wie Fresh-Expressions, also Neugründungen von Gemeinden, eine Möglichkeit darstellen, nachhaltige Milieu-sensible Pastoralprojekte zu installieren.

Michael Herbst, Professor für Praktische Theologie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, wagt im letzten Beitrag des Buches einen Blick in die Zukunft und entwickelt Rahmenbedingungen und Visionen kirchlichen Lebens auf dem Weg in die Zukunft.

Insegsamt ist den Autoren ein inspirierendes Buch I-Frame iengebengelungen. Die Autoren machen Mut, neue Formen kirchlichen Lebens auszuprobieren. Besonders das Konzept der Mixed-Economy, das ein sich gegenseitiges Befruchten und Bereichern neuer Projekte und traditioneller Gemeinden als Wesensmerkmal von Kirche in der Zukunft beschreibt, überzeugt.

Insgesamt liegt vor der Kirche/ den Kirchen in Deutschland eine enorme Aufgabe. Wenn es nicht gelingt, mithilfe innovativer Projekte die Anschlussfähigkeit der Kirche an die Gesellschaft zurückzugewinnen, dann ist es um die Zukunft der Kirche schlecht bestellt. Wie das gehen kann dafür liefert die anglikanische Kirche einige Anregungen.

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