022011

Foto: Schub@: take a seat, read a book (CC BY-NC-SA 2.0)

Service & Dialog

Frank Reintgen

Buchrezension: Fuchs, Ottmar: Im Innersten gefährdet

Fuchs, Ottmar: Im Innersten gefährdet. Für ein neues Verhältnis von Kirchenamt und Gottesvolk.

Ottmar Fuchs’ Buch ist mitten hinein geschrieben in die tiefe Vertrauenskrise, in der sich die katholische Kirche zur Zeit befindet und in der die Deutsche Bischofskonferenz gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken eine neue Dialoginitiative starten.

Im ungeklärten Verhältnis von Kirchenamt und Gottesvolk sieht Fuchs eine der wesentlichen Ursachen der innerkirchlichen Krise. Viele Aufbrüche in der Ämtertheologie des Zweiten Vatikanischen Konzils haben laut Fuchs ihre Dynamik verloren und werden, vielleicht als Gegenbewegung zu manchen zu einseitigen und radikalen Änderungen, wieder zurück genommen.

Fuchs sieht sehr klar eine Diskrepanz zwischen dem, was im Kirchenvolk gewünscht und gebraucht wird und dem was kirchenamtlich entschieden und erlaubt wird. Hirten und Herde reden all zu oft aneinander vorbei.

Fuchs erinnert nachdrücklich daran, dass das kirchliche Amt immer in seiner Dienstfunktion für das Gottesvolk gesehen werden muss. Die im Gottesvolk immer immanente Gnade Gottes zu entdecken und zu entfalten, das ist Kernfunktion des Amtes in der Kirche. Mit Blick auf die Zukunft des kirchlichen Amtes plädiert Fuchs nachdrücklich dafür, neue auch ungewohnte Wege zu wagen.

Wem das Aggiornamento gemäß dem Zweiten Vatikanischen Konzils ein Anliegen ist, der findet in diesem Buch drängende Anfragen, denen sich Kirche stellen muss, wenn sie auch in Zukunft gesellschaftliche Relevanz behalten will.

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